Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 981

Band 2 - Teil V - Anhang. Ueber das barometrische Höhenmessen

IV. Anhang. Ueber das barometrische Höhenmessen.
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1verändert wird. – Und so muß denn der Einfluß aller dieser
2Umstände sorgfältig ausgemittelt, und von demjenigen, der
3von dem Drucke der Luft herrührt, abgesondert, oder es müs-
4sen – wie man auch spricht – mit der barometrischen Formel
5(22), | die nöthigen Correktionen vorgenommen werden. Von482
6diesen also wird jetzt die Rede seyn. –
725. Was demnach zuvörderst den Einfluß der Wärme auf das
8Quecksilber im Barometer (24) betrifft: so ist wohl einleuch-
9tend genug, wie durch denselben, ganz unabhängig von dem
10Drucke der Luft, ein Steigen oder Fallen des Quecksilbers
11bewirkt werden müsse. Dieses Quecksilber ist ja doch ein
12Mahl wärmer, das andere Mahl kälter; und so kann der
13Druck der Luft zu zwey verschiedenen Zeiten vollkommen
14gleich seyn, es wird dasselbe dort höher, hier niedriger im
15Barometer stehen, weil es dort mehr, hier weniger ausgedehnt
16ist; es wird mithin die Säule desselben dort länger, hier kürzer
17seyn, ohne daß deßhalb auch die Luftsäule kürzer oder länger
18geworden wäre, weil ja das absolute Gewicht der Quecksil-
19bersäule | ganz dasselbe geblieben ist. Gleichwohl aber müßte483
20man auf eine solche Veränderung der Luftsäule schließen;
21und da denn dieß ganz falsch wäre, so bedarf es einer Cor-
22rektion der gefundenen Barometerhöhen. – Wie gelangt man
23aber zu dieser Correktion; oder wie wird gefunden, was das
24durch den Einfluß der Wärme bewirkte Steigen oder Fallen
25des Quecksilbers im Barometer betrage, und wie wird das-
26selbe von jenem abgesondert, welches vom Drucke der Luft
27herrührt? Das Erstere muß natürlich durch die Erfahrung
28ausgemittelt werden; das Letztere ergiebt sich dann durch die
29Addition oder Subtraktion, von selbst.
3026. Mit großer Sorgfalt, bestimmten die Physiker die Ausdeh-
31nung der barometrischen Quecksilbersäule durch die Wärme
32(25), und scharf genug treffen die Resultate ihrer Untersu-
33chungen zusammen. Sie | legten dabey eine Quecksilbersäule484
34zum Grunde, die bey einem Thermometerstande, nach Eini-
35gen von 10°, nach Andern von 0°Reaumur, 27 Pariser Zoll
36hoch ist.∗Wird diese Säule, der Wärme so ausgesetzt, daß das

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

981 ∗ 
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1Man stosse sich etwa nicht daran, daß hier die Quecksilbersäule zu 27
2Pariser Zoll angenommen wird, da sie doch oben (16), über 28 Zoll hoch
3angenommen wurde. Es wird sich im Verlaufe der Sache von selbst zeigen,
4daß diese Verschiedenheit ganz willkührlich seyn könne.
anmerkung 242045
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Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244531 Sachregister ~ Quecksilber ~ Wärmeausdehnung. 4090 2 981 7-36 1 Was demnach zuvörderst den Einfluß der Wärme auf das Quecksilber im Barometer (24) betrifft: so ist wohl einleuch- tend genug, wie durch denselben, ganz unabhängig von dem Drucke der Luft, ein Steigen oder Fallen des Quecksilbers bewirkt werden müsse. Dieses Quecksilber ist ja doch ein Mahl wärmer, das andere Mahl kälter; und so kann der Druck der Luft zu zwey verschiedenen Zeiten vollkommen gleich seyn, es wird dasselbe dort höher, hier niedriger im Barometer stehen, weil es dort mehr, hier weniger ausgedehnt ist; es wird mithin die Säule desselben dort länger, hier kürzer seyn, ohne daß deßhalb auch die Luftsäule kürzer oder länger geworden wäre, weil ja das absolute Gewicht der Quecksil- bersäule | ganz dasselbe geblieben ist. Gleichwohl aber müßte 483 man auf eine solche Veränderung der Luftsäule schließen; und da denn dieß ganz falsch wäre, so bedarf es einer Cor- rektion der gefundenen Barometerhöhen. – Wie gelangt man aber zu dieser Correktion; oder wie wird gefunden, was das durch den Einfluß der Wärme bewirkte Steigen oder Fallen des Quecksilbers im Barometer betrage, und wie wird das- selbe von jenem abgesondert, welches vom Drucke der Luft herrührt? Das Erstere muß natürlich durch die Erfahrung ausgemittelt werden; das Letztere ergiebt sich dann durch die Addition oder Subtraktion, von selbst. 26. Mit großer Sorgfalt, bestimmten die Physiker die Ausdeh- nung der barometrischen Quecksilbersäule durch die Wärme (25), und scharf genug treffen die Resultate ihrer Untersu- chungen zusammen. Sie | legten dabey eine Quecksilbersäule 484 zum Grunde, die bey einem Thermometerstande, nach Eini- gen von 10 ° , nach Andern von 0 ° Reaumur, 27 Pariser Zoll hoch ist. ∗ Wird diese Säule, der Wärme so ausgesetzt, daß das siehe Gesamtregister.
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