Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 998

Band 2 - Teil V - Anhang. Ueber das barometrische Höhenmessen

Physikalische Geographie, Meteorologie, Theorie der Erde.
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1Der Faktor 1 + 12(Θ+Θ )213 , ist übrigens in dem obigen Exem-529
2pel = 1 + 12·(22,6−2,3)213 =223,15213=1,047652 = log 0,0202173.
341. Wohl minder bedeutend, aber doch rücksichtswerth, ist auch
4der Einfluß, welchen die Feuchtigkeit der Luft, auf die Ver-
5änderung der barometrischen Formel hat (24). Diese Feuch-
6tigkeit der Luft rührt entweder von Dämpfen, oder von Dün-
7sten her, die sich in derselben befinden. Unter den ersteren,
8versteht man bekanntlich jenes vollkommen elastische und
9unsichtbare Fluidum, das aus der Auflösung des Wassers
10durch den Wärmestoff entsteht, und in die atmosphärische
11Luft emporsteigt. Ein Theil davon – wie oben in der Meteo-
12rologie gezeigt wurde – nimmt bey Berührung mit kälterer
13Luft, eine Bläschenform an, und | erscheint in sichtbarer530
14Gestalt, wie dieß bey allen Wolken und Nebeln der Fall ist.
15Diese sichtbaren Dämpfe werden Dünste genannt, und die-
16jenigen Bläschen derselben, welche wirklich zerplatzen, sind
17der Gegenstand des Hygrometers, oder diejenige in der Luft
18befindliche, sensible Feuchtigkeit, welche dasselbe anzeigt. –
19Sie hat auf das specifische Gewicht der Luft einen kaum
20bemerkbaren Einfluß. Man weiß nähmlich, daß ein Cubik-
21fuß Luft, im Zustande der äußersten sensibeln Feuchtigkeit,
22die das Hygrometer anzuzeigen im Stande ist, kaum 10 bis
2312 Gran Wassers mehr enthält, als im Zustande der äußer-
24sten Trockenheit, welche eben dieses Hygrometer bemerklich
25macht. Offenbar nehmen aber 10 Gran Wassers, einen viel
26zu kleinen Raum in einem Cubikfuße Luft ein, als daß sie
27auf das specifische Gewicht derselben einen bemerkbaren
28Einfluß haben könnten. – | Weit bemerkbarer hingegen muß531
29dieser Einfluß wegen der vollkommen elastischen Dämpfe
30seyn, weil jeder derselben so viel Luft aus der Stelle treibt,
31als er selbst einnimmt. Aber hier ist noch gar viel zu thun
32übrig und selbst Laplace, der zuerst auf die Verbesserung der
33barometrischen Formel wegen dieses Einflusses aufmerksam
34machte, erschöpfte die Sache bey weitem nicht. Noch ist
35nähmlich durch Versuche nicht genau entschieden, wie groß
36die Dichtigkeit des mit der Luft vermischten Dampfes für
37jede Temperatur anzusetzen sey, um die reine Dichte der Luft

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 244548 Sachregister ~ Luftfeuchtigkeit ~ Einfluß auf den Luftdruck. 29708 2 998 3-37 1 Wohl minder bedeutend, aber doch rücksichtswerth, ist auch der Einfluß, welchen die Feuchtigkeit der Luft, auf die Ver- änderung der barometrischen Formel hat (24). Diese Feuch- tigkeit der Luft rührt entweder von Dämpfen, oder von Dün- sten her, die sich in derselben befinden. Unter den ersteren, versteht man bekanntlich jenes vollkommen elastische und unsichtbare Fluidum, das aus der Auflösung des Wassers durch den Wärmestoff entsteht, und in die atmosphärische Luft emporsteigt. Ein Theil davon – wie oben in der Meteo- rologie gezeigt wurde – nimmt bey Berührung mit kälterer Luft, eine Bläschenform an, und | erscheint in sichtbarer 530 Gestalt, wie dieß bey allen Wolken und Nebeln der Fall ist. Diese sichtbaren Dämpfe werden Dünste genannt, und die- jenigen Bläschen derselben, welche wirklich zerplatzen, sind der Gegenstand des Hygrometers, oder diejenige in der Luft befindliche, sensible Feuchtigkeit, welche dasselbe anzeigt. – Sie hat auf das specifische Gewicht der Luft einen kaum bemerkbaren Einfluß. Man weiß nähmlich, daß ein Cubik- fuß Luft, im Zustande der äußersten sensibeln Feuchtigkeit, die das Hygrometer anzuzeigen im Stande ist, kaum 10 bis 12 Gran Wassers mehr enthält, als im Zustande der äußer- sten Trockenheit, welche eben dieses Hygrometer bemerklich macht. Offenbar nehmen aber 10 Gran Wassers, einen viel zu kleinen Raum in einem Cubikfuße Luft ein, als daß sie auf das specifische Gewicht derselben einen bemerkbaren Einfluß haben könnten. – | Weit bemerkbarer hingegen muß 531 dieser Einfluß wegen der vollkommen elastischen Dämpfe seyn, weil jeder derselben so viel Luft aus der Stelle treibt, als er selbst einnimmt. Aber hier ist noch gar viel zu thun übrig und selbst Laplace, der zuerst auf die Verbesserung der barometrischen Formel wegen dieses Einflusses aufmerksam machte, erschöpfte die Sache bey weitem nicht. Noch ist nähmlich durch Versuche nicht genau entschieden, wie groß die Dichtigkeit des mit der Luft vermischten Dampfes für jede Temperatur anzusetzen sey, um die reine Dichte der Luft siehe Gesamtregister.
0 244548 Personenregister ~ Laplace, Pierre Simon de ~ barometrische Höhenformel. 29707 2 998 32 kapitalis Laplace siehe Gesamtregister.
1476822124836

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