1
Überlieferung: 1812 (H1, p. 61): „AE. 24. Eine Windbüchse von Riepenhausen
1
in Göttingen; nebst Compressionspumpe. (Die Compressionspumpe ist zu
2
Mollets Versuch, durch Compression der Luft Körper anzuzünden, auch
3
eingerichtet worden.)“ mit dem Zusatz von Mayer: „Die
4
Compressionspumpen müssen vor dem Gebrauch allemahl etwas auf einen
5
warmen Ofen gelegt werden, wenn der Stempel zu fest sitzt.“, 1838: „in den
6
untern Räumen des Cabinets“, 1849: „Weber“; (Inv. Exp.-Physik; H3, Bl. 3v,
7
Inv.-Nr. 11), dabei Vermerk mit Bleistift (1866 Kohlrausch ?): „47.“
8
Literatur: Musschenbroek, Introductio 2, 1762, 860 f. und Tab. LV, Fig. 9 f.
9
Referenzobjekt: Turner, Instruments 1973, 233 (Nr. 146) und Fig. 145
10
(Gewehr mit Ladestock und Pumpe).
11
Es ist nicht sicher, ob sich die Zeugnisse auf diese Windbüchse beziehen oder auf
12
eine der beiden anderen Windbüchsen (Nr. 117 und Uff.-Nr. 212). – In Erxlebens
13
Lehrbuch (ErxH, 289 [§ 247]) findet sich eine allgemeine Bemerkung zur
14
Windbüchse mit einem Zusatz von L. über eine von Guericke angegebene
15
ungewöhnliche Konstruktion (vgl. auch GamN, 292 f.; DycC, 94 f.; BenP, Bl.
16
28v). L. hat die Windbüchse auch zu Forschungsexperimenten verwendet, vgl.
17
GamN, 48 (erster Absatz) sowie ErxH, 534,19 – 24 und Bw 3, Nr. 1365 (S. 67). –
18
Mit „Mollets Versuch“ meinte Mayer die Entwicklung eines pneumatischen
19
Feuerzeugs, vgl. Turner, Instruments 1973, 271 (Anm. zu Nr. 220 „Fire
20
Syringe“). Ein Arbeiter in einem Zeughaus von Saint-Étienne hatte 1802
21
beobachtet, daß ein Leinenstück am Ausgang der Kompressionspumpe beim
22
Füllen des Druckbehälters einer Windbüchse Feuer gefangen hatte. Außerdem
23
bemerkte er einen Lichtblitz beim Abfeuern einer Windbüchse; vielleicht
24
hervorgerufen durch Entzündung von Staub oder Öl. Diese Erscheinungen
25
wurden der Akademie in Lyon Ende 1802 durch Joseph Mollet mitgeteilt. 1805
26
begann eine Pariser Firma mit der gewerblichen Herstellung pneumatischer
27
Feuerzeuge.
28
