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Kürzlich wurde im Magazinbestand des Städtischen Museums Göttingen ein
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Hohlspiegel entdeckt (Inv.-Nr. 2015/173), zu dem L.s und Mayers Angaben über
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den ersten Spiegel passen. Dieser Hohlspiegel hat einen Durchmesser von etwa
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30 cm, und die zum Betrachter weisende konkave Seite ist mit einer runden
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ebenen Glasscheibe bedeckt. Die Belegung des Spiegels ist stumpf und zum Teil
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defekt. Der rechteckige einfache Rahmen aus Holz und Pappe ist vorn mit einem
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schwarzen, nicht reflektierenden Papier kaschiert. An einer Schmalseite des
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Rahmens ist eine Kordel zum Aufhängen des Spiegels angebracht. Ein älteres
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Etikett mit der Nr „26.“ läßt sich nicht mehr zuordnen. Auf dem Rahmen klebt
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ein maschinegeschriebener Zettel: „Großer Hohlspiegel aus Glas angefertigt von
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dem engl. Optiker James Short aus Edinburgh, dem ersten Optiker, der versucht
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hatte Glasspiegel für astronomische Fernrohre zu verwenden. Vorher wurden nur
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Metallspiegel benutzt. Da auch sein Versuch mißlang, kehrte er wieder zu den
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Metallspiegeln zurück. 1734“. Es ist unwahrscheinlich, daß dieser Spiegel von
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James Short stammt. Die grobe Bearbeitung des Spiegels, der ihn bedeckenden
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Glasplatte und des Rahmens spricht deutlich gegen die Herkunft aus der
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Werkstatt eines der berühmtesten Optiker der ersten Hälfte des 18. Jh. – Die
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Provenienz des Hohlspiegels ist ungeklärt.
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Zu dem Experiment mit dem dritten Spiegel notierte Gamauf (GamN, 360):
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„Lichtenberg pflegte immer den Versuch über die Luftbilder mit versteckten
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künstlichen Rosen anzustellen. Das Bild davon war auf dem