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331Eine große siebenzöllig[e] Boussole, sehr schön gearbeitet.
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Herstellung: Johann Gottlieb Stegmann, Kassel, 1771.
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Historische Sammlung: Inv.-Nr. H113.
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Maße: Kantenlänge der quadratischen Grundplatte 25,8 cm; Länge der
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Magnetnadel 18,4 cm (etwa 7 Zoll).
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Material: Messing, Stahl (Nadel), Achat (Hütchen), Glas.
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Bezeichnung: auf dem Deckglas „M. 24“ (Reste); auf der Grundplatte re. „159“,
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li. Reste eines alten Etiketts; rez. Inventarschild.
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Zeugnisse: vor 1. Juli 1771 (Tgbr): „(kurze Instrumentenliste) / […] Eine gute
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Boussole […]“; 12. September 1771 (L. an Schernhagen; Bw 1, Nr. 36): „[…]
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um in nichts zu ermangeln, was zur Erfüllung Sr. Majestät gnädigsten Absicht
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dienen kan, habe ich schon diesen Sommer allerley Vorbereitungen gemacht,
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unter andern habe ich mir einen vortrefflichen Compaß, der hier
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seinesgleichen nicht hat von einem berühmten Künstler verfertigen lassen, um
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auch was die Abweichung der Magnet Nadel anbetrifft taugliche
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Beobachtungen anstellen zu können.“; 14. Juli 1787 (L. an Große; Bw 5.1, Nr.
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1539a): „Ich besitze eine Boussole von 7 Zollen, ungemein nett und gut
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gearbeitet, die wenn ich etwas leise auf die Platte poche, immer auf den selben
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Punkt einspielt. Fahre ich aber mit der Hand über das Glas weg, so ist sie
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[wegen elektrostatischer Aufladung] öffters für gantze Tage unbrauchbar.“;
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nach 4. Juni 1788 (Leihbibliothek; NL VI, 58, Bl. 62r): „HE M. Seyffer […]
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meinen Compas […]“ (vgl. LH 579 f.); vor 14. Juli 1790 (Leihb. […], Bl.
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65v): „HE. Prof Seyffer meinen großen Compaß.“ (vgl. LH 579 f.).
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Überlieferung: 1812 (H1, p. 172): „M. 24. Eine grose 7 zöllige Boussole sehr
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schön gearbeitet mit 4 Dioptern auch als Seekompas zu gebrauchen, von
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Stegmann in Cassel.“, 1838: „in den untern Räumen des Cabinets“, 1849:
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„Weber“; (Inv. Exp.-Physik; H3, Bl. 9v): „159. Eine Boussole mit Dioptern“,
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dabei Vermerk mit Bleistift (1866 Kohlrausch ?) „108.“
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Unter den zwischen dem 22. August 1771 und 2. Juli 1772 geschriebenen
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Notizen zum Umgang mit Meßinstrumenten findet sich (Tgbr) auch eine
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Anweisung zur „Recktification der Boussole“. Diesen Kompaß hat L.
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(23. Februar 1778, an Schernhagen; Bw 1, Nr. 450 [S. 794]) wohl auch gemeint,
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als er im Zusammenhang mit der Bestellung einer neuen Deklinationsnadel
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meinte, daß zur Demonstration in der Vorlesung „meine alte einstweilen dienen
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kan“. – Der Kompaß von Stegmann ist durch eine Einrichtung zum Abheben und
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Fixieren der Magnetnadel für einen sicheren Transport vorbereitet. Inzwischen
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fehlen zwei der früher