Georg Christoph Lichtenberg

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Seite 342

Band 6 - ...berg ist abgegeben worden (1791) - Zur Optic und Perspectiv

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1 1849: „Listing“; (Inv. math. Physik; UAG Sek. 460.1, Nr. 55, p. 11): „121. Ein
1 Augenmodell als Camera clara (von Beyer in Hamburg).“
2 Literatur: Beyer, Beschreibung o.J.
3 Johann Beyer (1673 – 1751) war als Astronom und Hersteller astronomischer,
4 optischer und mechanischer Instrumente und Globen in Hamburg tätig. – Beyers
5 undatierte gedruckte „Beschreibung eines neu-inventirten Modells von dem
6 Menschlichen Auge“ ist mit Uffenbachs Bibliothek (SUB HSD 4 BIBL UFF 321
7 [6] u. [7]) nach Göttingen gekommen: „Es bestehet dieses Modell in einer
8 innwendig hohlen und auswendig runden Kugel von Pappe, so daß dieselbe die
9 Sclerotica oder äusere harte Haut des Auges vorstellet. Die Concavität dieser
10 Kugel ist 8. Zoll im Diametro. Diese Kugel ist auf einem Gestell und in einem
11 halben Circul dermassen befestiget, daß man sie, so zu reden, mit zweyen
12 Fingern gar leicht rechts und lincks, auch über sich und unter sich gleich dem
13 menschlichen Auge bewegen kan. Vorn an dieser Kugel siehet man 1) die
14 Cornea, oder das Horn-Häutlein, 2) Uvea, das Trauben-Häutlein, 3) die Pupilla,
15 oder den Aug-Apfel, auf das deutlichste vorgestellet. Hinter die Pupillam stehen
16 ein Linsen-formiges geschliffen Glaß, welches die Humor Crystallinicus, oder
17 Crystallinische Feuchtigkeit, vorstellet, und ist in einer Röhre befestiget, mit
18 welcher man es von hinten herausnehmen und reinigen kan. Hinten in dieser
19 Kugel ist eine Röhre von ohngefehr 3. Zoll im Diametro, die sich nach eines
20 jeden nahen oder weiten Gesichte aus- und einziehen lässet. Mitten in dieser
21 Röhre stehet (anstatt der Retinae, oder dem weißlichten Häutlein, worauf sich im
22 menschlichen Auge die Bilder praesentiren,) ein mattgeschliffen Spiegel-Glaß,
23 worauf alle Bilder, so von vorn durch die Pupillam hineinfallen, auf das netteste
24 und schönste, aber umgekehrt, wie in dem menschlichen Auge zu sehen sind, und
25 ist diese Röhre mit einem Schrauben-Deckel vor Staub und Unreinigkeit
26 verwahret. Will man aber haben, daß sich die Bilder aufrecht, wie man sie mit
27 blossen Gesichte siehet, und nicht verkehrt praesentiren sollen, so darf man nur
28 hinten vor diese Röhre einen kleinen Spiegel etwa einer Hand groß halten, und
29 das oberste vom Spiegel nach sich etwas herüber lencken, und dann von oben in
30 den Spiegel hinein sehen, so wird man alles Wunder-schön und aufrecht darinn
31 erblicken, und stellet also dieses Modell zugleich eine Camera obscura vor, die
32 mit dem menschlichen Auge so genau überein kömmt, als man vorhin schwerlich
33 wird gesehen haben. // Dieses Modell wird gemacht und ist zu bekommen bey
34 Johann Beyer in Hamburg unter dem neuen Observatorio, das Stück für 4.
35 Rthlr.“ Das Modell funktioniert, wie Beyer richtig beschreibt, nach dem Prinzip
36 der Camera obscura und nicht, wie Listing vermerkt, als Camera clara. Zur
37 Camera clara vgl. Nr. 221.

Textkritischer Kommentar

Textkritischer Kommentar (Randtext)

Anmerkungen

Anmerkungen

Herausgeberkorrekturen am Drucktext

Marginalien zur sechsten Auflage

Anmerkungen von Lichtenberg

Registereinträge

0 268418 Personenregister ~ Beyer, Johann ~ Schriften ~ Beschreibung eines neu-inventirten Modells von dem Menschlichen Auge (o.J.). 26906 6 342 *108 Beyer, Beschreibung o.J. siehe Gesamtregister.

Abbildungen

Digitalisate

< 0268418634201handschriftVIIQ12VII_Q_2_046v.jpg46v VII Q2, 46v >
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