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Nutzen derselben zu beweisen.“ Beddoes „Curmethode“, die er bei
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verschiedenen für unheilbar geltenden Krankheiten anwendete, bestand
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(Girtanner, Versuche 1795, 199) im „Einathmen der künstlichen Luftarten“. Da
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Beddoes (Letter, Rez. Girtanner 1794, 1778) annahm, daß bei
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Lungenschwindsucht „der Körper mit Sauerstoff überladen sey“, ließ er seine
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Patienten (Girtanner, Versuche 1795, 199) „mephitische Gasarten“ einatmen und
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fand (ebd., 204 f.) „ohne Auswahl, kohlengesäuertes Gas, Stickgas und
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Wasserstoffgas“ nützlich. Girtanner verwendete für seine Versuche (ebd., 207)
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„das kohlengesäuerte Gas, oder die sogenannte fixe Luft“. Beddoes (Letter, Rez.
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Girtanner 1794, 1781) hatte zwar „einen eigenen Apparat, zum Bereiten der
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Gasarten sowohl, als zum Einathmen“ erfunden, aber nicht näher beschrieben,
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weshalb Girtanner selbst eine Vorrichtung entwickelte, die bei Klindworth in
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Göttingen (Girtanner, Versuche 1795, 254): „für Eine alte Louisdor, oder fünf
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Reichsthaler im Golde“ zu haben war. – Der Apparat bestand (ebd., Fig. 1) aus
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der mit einer Abzweigung versehenen Röhre a b c, an deren Enden b und c
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jeweils eine Ventilklappe angebracht war. In Ruhe wurden die Klappen durch die
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Schwerkraft in der für die Inspiration aus dem Reservoir e (ebd., Fig. 6)
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erforderlichen Position gehalten, d. h. b war verschlossen und c offen. Die (ebd.,
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249) „Klappe c öffnet sich [abweichend von der Darstellung !] inwendig in die
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Röhre hinein“. Bei Inspiration und Expiration öffneten und schlossen sich die
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beiden Ventile jeweils gegensinnig. Auf a wurde eine Maske in der Größe (ebd.,
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Fig. 2 f.) aufgesetzt, die nötig war, um Mund und Nase zu bedecken. Über das
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Ende c wurde ein Stutzen (ebd., Fig. 4 f.) mit der darauf gebundenen Blase
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gesteckt. Für die Behandlung (ebd., Fig. 6) mußte die Blase e mit dem für die
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jeweilige Therapie vorgesehenen Gas gefüllt werden.
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