1
Girtanner (Göttingen 1795) verteidigte die moderne Therapie gegen Skeptiker
1
mit dem Argument, daß durch sie „ein hiesiger Student im letzten Stadium der
2
Schwindsucht glücklich hergestellt worden“ sei, welches Fallbeispiel er
3
(Girtanner, Versuche 1795, 209 – 220) später ausführlich beschrieb. – Auch das
4
„Gothaische Magazin“ (Girtanner, Nachrichten 1796) brachte eine Beschreibung
5
des von Klindworth nach Girtanners Vorschrift gebauten Apparats, zusammen
6
mit einer vom Herausgeber der Zeitschrift, J. H. Voigt, entwickelten Variante,
7
die (ebd., 94) „gebraucht werden könnte, um Personen, die in schädlichen
8
Luftarten erstickt sind, wieder Lebensluft zur Rettung beyzubringen.“
9
Auch zur Sammlung des Chemischen Laboratoriums gehörte ein solcher
10
Apparat (Stromeyer, Catalog 1811; MGCh Lit.Nr. 5494, p. 235): „Menzies
11
Respirationsmaschine nach der Angabe von Girtanner.“ Der schottische
12
Mediziner und Naturforscher Robert Menzies (Tentamen 1790) hatte eine
13
Inauguraldissertation „De respiratione“ veröffentlicht. Eine darin beschriebene
14
und abgebildete Vorrichtung (ebd., Fig. 2 f.) ähnelt hinsichtlich Aufbau und
15
Funktion derjenigen von Girtanner, hatte aber keinen therapeutischen Zweck. Sie
16
diente der Bestimmung des durchschnittlichen Atemzugvolumens, indem die
17
(normalen) Atemexkursionen gezählt wurden, die eine Kontrollperson benötigte,
18
um ein in der Blase D befindliches bekanntes Luftvolumen zu verbrauchen. Die
19
ausgeatmete Luft füllte die Blase E.