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Hebel unterschiedene Einschnitte, da man bald an diesen, bald an jenen, ein
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bleyernes Gewicht henken kann. Dieser Hebel, ist also, ihn mit dem
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mechanischen Kunstworte zu nennen, von der zweyten Art (homodromus) und
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das Gewicht hält den Zapfen zurück, daß ihn die Dünste allenfalls nur lüften,
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nicht herausstossen können. Hebel und Zapfen lassen sich durch einen Bolzen
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verbinden. Der Topf ist 4 rheinische Zoll weit, 5 tief, cylindrisch, nur der Boden
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etwas auswärts gebogen.“ Der Donator war vielleicht der in London tätige Arzt
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und königliche Apotheker Augustus Everard Brande (1745 [?] – 1834).
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Trotz der eher geringen Dimensionen hat Kästner die Vorrichtung nicht zu
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Hause aufbewahrt, wie andere kleinere Instrumente, sondern auf dem
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Observatorium deponiert. Er führt den Papinianischen Topf an in einer vom 25.
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April 1776 datierten Ergänzung der älteren Inventarverzeichnisse des
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Observatoriums (UAG Kur. 7257, Bl. 96r), und als Bestandteil der Sammlung
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des Observatoriums wird der Topf auch noch von Pütter (Versuch 2, 1788, 271)
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erwähnt.
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Einen Anhalt für den Zeitpunkt der Übernahme der Vorrichtung aus der
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Sammlung des Observatoriums gibt vielleicht die Eintragung der Idee zu einem
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Versuch mit dem Papinianischen Topf im Sudelbuch (J 1733; SB 2, 316) kurz
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vor einer vom 26. Dezember 1791 datierten Notiz (J 1738). L. hoffte, daß man
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das Prinzip des Papinianischen Topfes nicht nur zur Nahrungszubereitung,
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sondern auch technisch zum Aufschließen fester Substanzen verwenden könnte
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und meinte sogar (K 328; SB 2, 459): „Durch die Papinianische Maschine könnte
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noch ein neues Feld in der Chemie eröffnet werden […].“ – Der Papinianische
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Topf diente auch zur Herstellung der (GamN, 434) „portabeln Suppe“, vgl. Nr.
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476.
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405Zwey auf Pappe gemachte Zeichnungen der neuesten Englischen
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Dampf Maschine. von M. Seyde[4 Rthl]
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Zeugnisse: 19. Februar 1795 (Quittung von Seyde; Q1, Bl. 90r): „Für
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Pappendekel, Leim, Gummi, Nagel Kleister, Schwarze und Bleyweiß 1 [r/]
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16 [gg/] / Fürs zusammenleimen über ziehen und Zeichnen 2 [r/] – [gg/]“
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mit dem Zusatz von L.s Hand: „Obiges sind immer bleibende {große}
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Zeichnungen <um> zur Demonstration der neusten Einrichtung der englischen
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Dampf Maschine. / GCL.“; 10. August 1795 (L.s dritter Nachtrag; Q1, Bl.
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82r): „Auf [Seydes Rechnung] No 5 die großen schönen Zeichnungen zur
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Erläuterung der neusten englischen Dampfmaschine / […] / No 5 3 [rz.] 24
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[g/.] – [d/.]“; 1795 (GamN, 440 – 443 und Tab. 1 [nach S. 554], Fig. 10 f.);
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1798 (BenP, Bl. 69r – 72r).