269435
269437
6
0
1
ohne eigene Anstrengung darin suchen, keinen richtigen Maaßstab
2
neuerlichen Berufung diesen Mißstand durch eine stärkere Berück-
3
sichtigung der Physik in den Prüfungen der Mediziner zu beseitigen,
4
lehnte die medizinische Fakultät mit einem in sich widersprüchlichen
5
Gutachten ab: Obwohl eine gerade erlassene Aufhebung der Pflicht
6
zum Besuch bestimmter naturwissenschaftlicher Vorlesungen die
7
Folge gehabt hatte, daß die Studenten „jetzt kein Zeugniß über
8
gehörte Botanik“ mehr vorweisen, war man überzeugt, „daß, sobald
9
die Physik auf die gehörige, dem Bedürfnisse der Mediciner ent-
10
sprechende Weise vorgetragen wird, diese aus eigenem Antriebe,
11
ohne dergleichen Zwangsmittel, sie besuchen werden, indem sie die
12
Nothwendigkeit allgemeiner physikalischer Kenntnisse und deren
13
Zusammenhang mit ihrem Hauptstudium selbst gut genug ein-
15
Weber jedoch, bei der Neuordnung der Staatsprüfungen für die
16
Zulassung zur ärztlichen Praxis die Physik ihrer Bedeutung entspre-
18
Die beiden Abteilungen des Physikalischen Instituts
19
unter Weber und Listing, ab Ostern 1849
21
1848 Verhandlungen mit Weber wegen seiner erneuten Berufung
22
nach Göttingen aufgenommen. Obwohl Weber in Leipzig einen ihn
23
befriedigenden Wirkungskreis gefunden hatte, zog es ihn nach
24
Göttingen, vor allem im Hinblick auf seine wissenschaftlichen
25
Interessen: „Ich verkenne insbesondere nicht die zauberische An-
26
ziehungskraft, welche Göttingen fortwährend durch die Gegenwart
27
des Herrn Geheimen Hofraths Gauss in jeder Beziehung, namentlich
28
durch die Art des wissenschaftlichen Zusammenwirkens mit ihm, für
30
Vokation nur in Frage, „wenn es ohne die geringste Beeinträchtigung
31
eines An-