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Dieses sind Einrichtungen, Formen unsres Gemüths. Hinaustra-
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Alles was also bey Beobachtungen und Untersuchung der Natur
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von diesen Einrichtungen unsres Selbsts abhängt, giebt Noth-
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wendigkeit; wir müssen es so ansehen, weil wir nicht anders
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eine solche Nothwendigkeit in unserer Wahrnehmung bemer-
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ihren Grund in der Einrichtung unsres Wesens hat. – (Ich werde
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dieses nachher mit Beyspielen erläutern.) Soviel von Principien à
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priori.
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Principien à posteriori, empirische hingegen sind diejenigen die
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aus der Erfahrung hergeholt werden. Diese können nie Noth-
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Etwas was die Erfahrung tausend mal gelehrt hat, ist deswegen
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noch nicht nothwendig sondern nur sehr wahrscheinlich.
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Nun ein Paar Beyspiele
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Alle Körper sind ausgedehnt, sie nehmen einen Raum ein; alle
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Veränderungen in den Körpern gehen in der Zeit vor. Diese bey-
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den Sätze sind offenbar keine Erfahrungs Sätze, so wenig als der
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ßer sind als die dritte. Wir erfahren dieses freylich auch, aber das
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Allgemeine darin, das Nothwendige kan nie durch Erfahrung
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befühlen, nicht alle Begebenheit erleben und nicht alle Triangel
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wäre es ja wohl möglich, daß es einen Körper gäbe pp. Also
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Erkenntnisse hierauf gründen heißt sie auf Principien a priori
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gründen, die Erfahrung ist nicht weiter nöthig. Es sind Formen
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die diese Sätze unsern eigenen unabänderlichen Anlagen zu dan-
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cken haben Wir können nicht anders. Im Vorbeygehen | 55r = 7mercke
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ich an, daß die Mathematik solchen Principien allein das Noth-
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wendige und Apodicktische in ihren Schlüssen allein zu dancken