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Also müssen wir uns nicht wundern, wenn wir in der An-
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wendung die Sachen gantz anders finden.
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wenn sie blos sehr und vollkommen glatt wären, so ist es
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am vernünftigsten sie erst so zu betrachten, und dann die
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abweichungen
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Es ist kein Cörper in der Natur vollkommen glatt
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viel erscheinen dem Blosen Auge schon rauh, alle aber unter
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dem Mikroskop
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was ist die Folge davon.
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Sie greifen in einander ein
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Wir glauben zwey vollkommen glatte Körper auf einander
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zu legen zwey Raspeln auf einander.
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Es giebt hier 3 Fälle hauptsächlich
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1)es müssen Theile abgebrochen werden Zucker
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2)Es müssen Theile nieder gedrückt werden
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überwunden werden kan.
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Einmal findet man, sie nimt mit dem Druck zu. Nach wel-
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chen Gesetzen richtet sich das?
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Wie verhält sich die Fläche dabey?
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Man unterscheidet hauptsächlich 2erley Arten von Frick-
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tion
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die schleifende
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Hierbey das Hemmen der Räder. woraus man sieht daß das
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leztere sehr viel weniger schadet
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Dieses mit Versuchen an der Maschine.
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Die Bewegung bey der grosen Fläche soll aber alsdan lang-
Anmerkungen
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548 „Wenn sich also ein Körper auf dem andern bewegen soll, so muß von dreyen Dingen nothwendig eines geschehen. Die Kraft, welche den Körper in Bewegung setzet, muß nämlich im Stande seyn, entweder die kleinen aufhaltenden Erhabenheiten nieder zu drücken, oder sie muß sie abbrechen, oder endlich auch die Masse des Körpers, welche sich beweget, in die Höhe heben“ (Sigaud, Anweisung 1, 1774, 220).
anmerkung
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548 Man unterscheidet zwischen Haft- oder Ruhereibung, Gleitreibung und Rollreibung.1. Die Haftreibung. Legt man z. B. einen quaderförmigen Körper auf ein Brett und hebt das Brett an, so haftet der Körper zunächst auf seiner Unterlage und setzt sich erst bei einem bestimmten Neigungswinkel α0 des Brettes gleitend in Bewegung. Für die Haftreibungskraft FR gilt dann (vgl. die Abb.): FR = FN tan α0 = fR FN, wo fR = tan α0 der Reibungskoeffizient der|
549 Haftreibung ist und FN die Normalkraft, d. h. die Kraft senkrecht zur Berührungsfläche. Die Haftreibungskraft ist eine Reaktionskraft.2. Die Gleitreibung. Man hebt in der vorherigen Versuchsanordnung nun das Brett weiter an, bis der Körper mit konstanter Geschwindigkeit v auf der Unterlage gleitet. Die dann wirkende Gleitreibungskraft FG ist der (relativen) Geschwindigkeit v entgegengerichtet und es gilt FG = μG FN, wobei stets fG < fR. Der Reibungskoeffizient der Gleitreibung fG = fG (v, FN) ist zunächst annähernd konstant, nicht aber bei sehr großen v und FN.3. Die Rollreibung. Für das reine Rollen (rollen ohne zu gleiten) eines runden Körpers (Kugel oder Zylinder) gilt für die Rollreibungskraft FRR: 
. Der Koeffizient der Rollreibung 
hat die Dimension einer Länge; die Rollreibungskraft ist weit kleiner als die Gleitreibungskraft und umso kleiner, je kleiner der Radius des Zylinders oder der Kugel ist.
anmerkung
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. Der Koeffizient der Rollreibung hat die Dimension einer Länge; die Rollreibungskraft ist weit kleiner als die Gleitreibungskraft und umso kleiner, je kleiner der Radius des Zylinders oder der Kugel ist.
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549 „Hierher ein senkrechtes Parallelepipedum noch einmal so breit als dick, welches mit dem eben erwähnten Plano inclinato gebraucht, den Satz beweißt, daß sich die Friction nicht nach der Fläche richte.“ (NL VII Q 2, Bl. 17v.)
anmerkung
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549 De la Hire bemerkt, daß die Reibungskraft unabhängig von der aufliegenden Fläche der reibenden Körper ist (la Hire, Frottemens?### 1699, 104). Zu seiner Versuchsanordnung vgl. Anm. 104.
anmerkung
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549 „Als […] Grundsatz nehme ich an“, schreibt Sigaud (Anweisung 1, 1774, 222 f.), „daß, je größer die Oberfläche des reibenden Körpers ist, desto größer auch, wenn die übrigen Umstände gleich sind, die Reibung seyn muß, ob sie gleich nicht dieser Oberfläche proportionirt ist. Dieser Grundsatz ist der Theorie des Hrn. Amontons und vieler anderer Schriftsteller gerade entgegen, welche behaupten, daß die Oberfläche der Körper zu ihrer Reibung nicht das mindeste beytragen.“ Sigaud dagegen zieht aus seinen Versuchen den Schluß: „Die Bewegung und Ueberwindung der Reibung ist also bey einer großen Oberfläche schwerer, als bey einer kleinen, und diejenigen, welche beyde Reibungen für einerley gehalten haben, haben blos auf das Gewicht gesehen, welches nöthig ist, diese Flächen in Bewegung zu setzen, nicht aber auf die Bewegung, welche es ihnen mittheilet.“
anmerkung
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549 Amontons (Frottemens 1699) ging ebenso vor wie de la Hire: Er befestigte an einem auf einer ebenen Unterlage ruhenden Körper einen wagerecht geführten Faden, der über eine Rolle lief und an den er eine Wagschale hängte. Darauf wurden so viele Gewichte gelegt, daß der Körper gerade zu gleiten begann. Durch entsprechendes Austarieren konnte er die Reibungskraft recht genau bestimmen. Auf diese Weise erhielt er als Ergebnis, daß die Reibungskraft ein Drittel des Gewichts des aufliegenden Körpers betrug und unabhängig von der aufliegenden Fläche war (vgl. Fischer 2, 1802, 387 f.)
anmerkung
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549 Parent (Statique 1704) machte bestimmte Annahmen über die Struktur der Oberfläche der Körper und kam durch rein geometrische Betrach|
550tungen zu einer Reibungskraft, die 
des aufliegenden Gewichts beträgt. Er bemerkt ausdrücklich, daß dieser Wert annähernd mit dem von Amontons gemessenen übereinstimmt.
anmerkung
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des aufliegenden Gewichts beträgt. Er bemerkt ausdrücklich, daß dieser Wert annähernd mit dem von Amontons gemessenen übereinstimmt.
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550 Bülfinger (Bilfinger) (De frictionibus 1727) hob eine zunächst waagerechte Unterlage mit dem daruf ruhenden Körper solange an, bis dieser gerade zu rutschen begann. Diesen Grenzwinkel φ nennt Bilfinger Ruhewinkel (angulus quietis) und bemerkt, daß sich die Reibungskraft zur Druckkraft verhält wie der Tangens dieses Winkels. Die von ihm gemessenen Werte für den Winkel φ lagen zwischen 12° und 15°, das Mittel also bei 13,5° und die Reibungskraft betrug also 
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anmerkung
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550 Musschenbroek, Introductio 1, 1762, §S. 145 – 159. – So auch Nollet (Leçons 1, 1745, §S. 236): „je n’ai rien trouvé d’assez constant pour en pouvoir faire le fondement d’une exacte théorie.“
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