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besondern abhängt, gehört unstreitig mehr vor den Richterstuhl
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der Chemie – obgleich hier nie eine feste Grentzlinie gezogen
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werden wird, und auch nicht gezogen werden kan. |
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45vSo nahm Stahl ein eigenes Wesen an, das er das Brennbare nann-
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te, das man allein nicht darzustellen im Stande war, aber dessen
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Einwürckung man überall verspürte. Es gab den verbrennlichen
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Körper[n] ihre Brennbarkeit, den Metallen ihren metallischen
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Glanz und überhaupt ihre Metalleität. Hatten Sie diese verloh-
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ren, so erhielten sie sie wieder so bald man einen Körper zusezte,
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nun die inflammable, reine Lufft sey dieses Phlogiston, er hat die
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Meinung würklich vortrefflich unterstüzt, zumal in s. neusten
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ten wird, wenigstens müssen die Versuche decisiver ausfallen, als
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bisher – Allein nun hat sich seit geraumer Zeit unter der Fahne
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des HE. Lavoisier und de la Place eine Secte entsponnen, die läug-
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net gäntzlich alle Existentz eines Phlogistons, und man fällt ih-
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nen Hauffenweise zu. Die Neuheit und Schönheit der Sache trägt
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dienste dieser Männer Respect gebietet. Man muß bey solchen
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Dingen nicht entscheiden wollen, wenn man auch eine Zeitlang
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hindurch von einigen für ein Nichtkenner oder wenigstens für
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furchtsam gehalten | 46rwird, so wird man von den billig Den-
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cken[den] am Ende für weiße gehalten.
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Also HE. Lavoisier läugnet alles Brennbare Die Verkalckung der
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Wenn also Metalle verkalckt werden, so verbindet sich das prin-
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cipe oxygène der reinen Lufft mit dem Metall und Feuer und
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Licht, das mit ihm verbunden die reine Lufft ausmachte, wird
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frey. Der Schwefel ist Ihnen ein einfaches Wesen, mit dem prin-
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cipe oxygène verbunden macht er Vitriol Säure. Es ist also
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würcklich ox. = – phl.