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Nr. 13VIII C 3, 61r – 61v
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oder
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Um die Saltzsäure sogleich selbst und rein zu destilliren
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vermischt man
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1|2 Theile Braunstein mit
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2|5 ——– Kochsaltz und gießt darüber
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2|4 Theile Vitriol Oel mit
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2|4 Theilen Wasser verdünnt
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und einem gelinden Destillations Feuer ausgesetzt.
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Scheele ist der Entdecker er nannte sie dephlog. Saltzsäure weil
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er glaubte die gemeine Saltzsaure enthalte viel Phlogiston (und
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da Phlogiston Wärme Materie ausschließt, so erhalte sie dadurch
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Feuerwesen genug in Gasartiger Gestalt zu erscheinen) Nach der
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Hand fand man daß der Braunstein Lebens Lufft enthalte, und
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daß diese der Saltzsaure ihr Phlogiston raube.)
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Die Eigenschafften dieses elastischen Fluidi sind bewunderns-
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würdig. Den Nahmen einer Lufft verdient sie kaum, weil sie
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gefärbt ist, weil sie bey 20 Fahrenheitschen Graden[,] 12 unter
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dem Gefrier Punckt sich crystallisirt. Sie ist äusserst mephitisch
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Phosphorus entzündet sich in ihr.
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Blumen aller Art entferben sich; sie hat eine ausserordentliche
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Anhänglichkeit an die färbenden Theile der Körper
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Daher das Bleiche.
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Spießglantz fängt augenblicklich an zu glühn.
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(Anwendung auf das Papiermachen) |