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1)die optischen Nerven durchkreutzen sich und es giebt also
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eine Vereinigungs-Stelle und folglich treffen die Bilder auf der
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2)Es ist eine natürliche Disposition vorhanden, eine Einrichtung
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unserer Natur, zu glauben die Dinge befinden sich in der
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3)Es ist Gewohnheit. Wir sehen anfangs die Gegenstande
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dop[p]elt, aber endlich belehrt uns unser Gefühl, [daß] Gegen-
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stand[e] die so gantz einerley lage gegen Correspondirende
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Contra 1) Man begreift alsdan nicht warum [man] mit 2 Augen
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Contra 2) Obgleich Porterfields Satz, daß er die optischen Ner-
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ven getrennt gefunden habe bey Leuten die nicht doppelt
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gesehen haben wohl nicht richtig ist und die optischen Nerven
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sich wircklich auf der Sella turcica vereinigen, ob es gleich kein
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zu künstlich. Das Aug[en] nicht Entfernungen messen können,
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und ohne von der Entfernung unterrichtet zu seyn könte man
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nie wissen ob ein Gegensta[n]d zweymal oder einmal da
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Gegen die dritte streitet der Umstand, daß wenn es blos von Ge-
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wohnheit abhienge, man sich auch würde gewöhnen konnen
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müssen, durch den Doppelspalt, mit einem und demselben
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halten Gegenstände für eins, deren Bilder auf correspondirende
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Theile fallen, aber diese Theile sind kein Werck der Gewohnheit,
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sondern eine natürliche Disposition da uns nun unser Gefühl