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wir finden überall Thermometer, wozu uns aber die Skale fehlt.
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Hier leuchtet nun ein daß die Ausdehnung der Körper das schick-
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lichste ist. Dieses ist schon da gewesen. Wir sehen die Körper
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werden durch die Hitze ausgedehnt und sie ziehen sich beym
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erkalten wieder zusammen.
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Gäbe es nun einen Körper, der so beschaffen wäre daß wir die
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Krafft womit er ausgedehnt wird, auf eine andere Weiße schät-
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zen könten, so wäre dieses gewiß bey dieser großen Schwierig-
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keit das sicherste Mittel
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Beyspiel vom Druck der Lufft. Wir können uns auf sehr mannig-
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faltige Weise vom Druck derselben überzeugen. Zerbrechen 4
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eckigte Flaschen Blase pp. allein da wir nicht wissen, wie viel
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Krafft dazu gehört eine Bouteille zu zerbrechen {NB NB}, so
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hilfft uns dieses nichts. Da komt nun die Torricellianische Röhre,
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dieses lehrt uns gnau wie starck die Lufft drückt. 28", 14, 7 pp.
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Also ist hier die Quecksilber Säule der richtige Maasstab. Wenn
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wir nun so etwas für die Wärme finden könten. Wenn es auch
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bey weitem nicht so vollkommen wäre, so wäre es immer | 6v = 10mit-
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zunehmen. ZE. wenn es nur so etwas wäre wie etwa das Baro-
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wüste, so würde ich doch alsdann wenigstens sagen können: ich
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weiß zwar nicht wie viel die Lufft drückt, allein ich weiß doch so
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viel, sie druckt noch einmal so starck, wenn es 28" hoch steht,
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als wenn es auf 14" steht.
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Nun so etwas scheint hier die Lufft zu seyn. Sie erinnern sich des
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Mariottischen Satzes. Daß sich die Federkrafft der Lufft bey
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übrigens gleicher Wärme verhalte wie die Dichtigkeit. Erklärt.
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Weil nun aber der Mariottische Satz bey jedem Grade von Wär-
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me gilt, so folgt hieraus unmittelbar der andere Satz:
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halte wie die Schnellkrafft. Denn gesezt die Lufft sey durch die
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[ich] nach dem Mariottischen Gesetz noch einmal so viel gewicht
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auflegen, dadurch wird ihre Schnellkrafft noch einmal so groß,