1
Die Theorie der entgegengesezten Elecktricitäten wird hier bey
2
gebracht, wo HE. Wilcke Francklins + El. Feuer und desselben –
3
Elecktr. Säure nennt. p. 72 Doch behält er der Kürtze wegen die
5
Bey Erweckung des Elecktroph. rieb ihn HE. Wilcke mit ein[em]
7
Baumwolle oder Pferde Haar ausgefüllt und hinten mit ein[em]
8
hinlänglich längen gläsern Griff versehen um es während der
9
Operation zu isoliren. Reibt man ihn nun mit dem blosen reinen
10
Leder, so wird er negativ und der Reiber positiv, umgekehrt
11
wenn man dasselbe mit Amalg. vermittelst Talg beschmiert, da
12
dann die pos. El. des Hartz Kuchens sehr starck wird.
14
Glasscheibe die man Lothrecht hält, nicht wie gewöhnlich durch
15
beständiges hinundherfahren, sondern dreht das Küssen einige-
16
mal um seine Axe ohne es von der Stelle zu rücken, so wird man
17
finden, daß 1) so lange man reibt weder Küssen noch Glas das
18
geringste Zeichen von Elecktricität geben, und riebe man fort bis
19
das Wasser auf der Scheibe zu rauchen anfienge 2) Zieht man
20
aber das Küssen plötzlich und | 18r = 3senckrecht von der Scheibe ab,
21
so wird man finden, daß beyde Glas und Küssen eine starcke
22
Elecktricität haben. die im Glas positiv, im Reiber neg. 3) wer-
23
den beyde wieder zusammen gebracht so hört alle Elecktr. wie-
24
der auf, und kommt bey der Trennung wieder.
25
p. 74. 1) Hieraus erhellt, reiben qua reiben erweckt keine Elecktr.
26
2) die Elecktr. äussert sich erst bey der Trennung, daß aber
27
3) doch gleichwohl das reiben, die Körper dazu zubereitet.
28
Dieses aussert sich überall, wo Elecktr. erweckt wird. Durch
29
Reiben, Schmeltzen, Mittheilung. Die mechanischen Umstände
30
hierbey sind so verschieden, daß man nichts aus einem Zittern
31
herleiten kan, sondern aus einer gewissen Bewegung der Elecktr.