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Nr. 21VIII G 3, 6r
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6rGeschichte Magnet Nadel überhaupt(Erfindung)
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Im 12tn Jahrhundert brauchten sie schon die Franzosen, damals
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hiesen sie marinettes. Dieses Volck hat die Ehre daß auf den See
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kompaßen der Nordpol über mit der Französischen Lilie be-
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zeichnet wird. Hertzoge von Anjou Könige von Neapel.
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Ein Französischer Dichter Guyot de Provins, der sich am Hofe
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des Kayßer Friderich im Jahr 1181 zu Mayntz aufhielt hat fol-
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gendes davon gesungen:
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Icelle étoile ne se muet,
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Un art font qui mentir ne puet
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Par vertu de la marinette
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Une pierre laide, noirette
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Ou li552 fer volontiers se joint553
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Diese Verse finden sich in Fauchet {eigentlich in seinem Traité des
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noms et sommaire des oeuvres de 127 poëtes françois vivans avant l'an
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1300.554 Pronvins[!] Eine Stadt im Lande Brie im Stiffte Sens. Guyot
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ein Provensalischer Dichter.} Antiquités de la France; Perrault Par-
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allele des Anciens et Modernes. T. 3.556 und beym Gassendi Lib. X. Diog.
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Laert: T. 1. p. 193, der Auch das Argument von der Lilie hat.557
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Die Italianer geben ihren Flavius Gioïa an, der aber erst um das
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Jahr 1302 eine construirt haben soll.558 Andere: Marco Paolo {zu
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Anfang des 13tn Saec} oder ander[e] Venetianer haben sie von
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den Chinesern erhalten, die jedoch selbst heutzutag noch sehr
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weit darin zurück. Für den Gioya ist ein alter Vers
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Primu dedit nautis usum magnetis Amalphis.559
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Nr. 22VIII G 3, 5r
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5rErfindung der Magnet Nadel und Ihrer Eigenschafft.
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In den hiesigen gelehrten Anzeigen 1765. 46. St. p. 371 560 wird
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von HE. Wilcke’s Abtritts Rede geredet, die vom Magneten han-
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delte. Es wird gesagt, die Richtung nach dem Nordpole müssen
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die Nordmänner lange vor dem Gioja gewußt haben, da schon