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XLBeschreibung der Smeatonschen Luftpumpe
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nach Herrn Nairne’s und Blunt’s Verbesserungen.
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Die Tafel IV.b stellt die Luftpumpe im Aufriß perspektivisch vor, so
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wie die vorhergehende Taf. IV. in der untern Hälfte einige ihrer Theile.
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Ich mache mit der Beschreibung der erstern den Anfang. DfE ist der
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Stiefel, der mit seinem obern Ende D in dem viereckichten Tischblatt
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befestigt ist. Ueber dem Tisch zu beiden Seiten von D, erheben sich
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Säulen, zwischen welchen die Kolbenstange, deren oberer Theil gezähnt
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ist, vermittelst der Kurbel auf und nieder gewunden werden kann. Am
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untern Ende E des Stiefels ist eine gekrümmte ununterbrochene Röhre
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edc angebracht, das obere Ende derselben ist unten an das starke Stück
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cb, welches wie eine Stange aussieht, aber eigentlich eine Röhre ist,
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angeschraubt, so daß es mit dieser Röhre Gemeinschaft hat. Diese
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Röhre cb läuft unter dem Teller A der Luftpumpe fort und öffnet sich
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endlich bey a in die freye Luft, also ist abcdeE als ein einziger Canal
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anzusehen, der, wenn der Hahn m so steht wie er hier gezeichnet wor-
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den, ununterbrochen ist. Wird aber m um des Zirkels gedreht, daß
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die Ebne seines Griffs mit der in gegenwärtiger Lage einen rechten
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Winkel macht, so ist die Gemeinschaft zwischen ab und dem übrigen
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Theil des Canals aufgehoben. Nun sey m offen wie in der Zeichnung
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und an der Kolbenstange befinde sich ein solcher Stempel (Kolbe) der-
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gleichen der Hr. Verf. §. 218. beschreibt, und sitze bey E auf, so sieht
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man leicht, daß wenn der Kolben auf|XLIgewunden wird, die Luft bey a
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einströmen, oder wenn über a eine Glocke gestürzt wird, die Luft unter
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der Glocke sich nun ausdehnen und nebst der in der Röhre enthaltnen
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zum Theil in den Stiefel treten, also verdünnt werden wird. Geht hier-
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auf der Stempel wieder abwärts, so treibt er die Luft wieder zurück,
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und alles ist wie vorher. Dieses lezte zu verhindern ist unten bey E ein
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Ventil (§. 220) angebracht, welches Taf. IV. Fig. 3. besonders vorge-
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stellt ist. Der Kreis stellt den Boden des Stiefels vor, der in der Mitte
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durchbohrt ist, um nemlich den Stiefel mit der krummen Röhre ed (Taf.
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IV.b) zu verbinden. Ueber diese Oeffnung ist ein mit 4 Zipfeln ver-
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sehenes Stück Wachstaffet (bey der alten Einrichtung war es ein Stück
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Blase) geschraubt, welches zwar die Luft aus der krummen Röhre in
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den Stiefel, aber nicht aus dem Stiefel in die krumme Röhre läßt. Allein
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hier fällt in die Augen, daß zwar beym Herablassen des Stempels die
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Luft nicht wieder in die krumme Röhre und die damit verbundene
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Glocke treten kann, allein, man begreift auch, daß man den Stempel
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nicht würde herablassen können, indem die zwischen ihm und dem
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Bodenventil noch befindliche Luft keinen Ausweg hat. Diesen Ausweg
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verschafft ihr Hr. Smeaton, wie schon vor ihm Hauksbee gethan,