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Größen, die Mathematik, von der
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Naturlehre ihrem Wesen nach un-
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zertrennbar, und die ange|3wandte
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Mathematik besteht wirklich nur
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aus einzelnen Theilen der Naturleh-
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re; so wie diese alle ihre beträcht-
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lichsten Erweiterungen, alle Ent-
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deckungen von Wichtigkeit Mathe-
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matikern zu verdanken hat.
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Abr. Gotth. Kästners Anzeige seiner
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nächsten Vorlesungen über Mathe-
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matik und Physik. Gött. 1768. 4.
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§. 4.
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Die ganze Naturlehre gründet
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sich auf die Bemerkungen oder Er-
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fahrungen, die wir vermittelst der
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Werkzeuge unserer Sinne über die
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Körper machen. Wir beobachten
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hierbey entweder die Körper nur
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bloß in dem Zustande, in welchem
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sie sich von selbst befinden; oder
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wir nehmen vorher gewisse Verän-
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derungen mit ihnen vor; wir setzen
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sie in einen andern Zustand, um zu
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sehen, wie sie sich darin verhalten
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werden. Im ersten Falle stellen wir
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eine Beobachtung (observatio), im
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letztern einen Versuch (experimen-
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tum) an.
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Die Versuche lehren uns öfters Eigen-
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schaften der Körper, die wir aus
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bloßen Erfahrungen nicht würden
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kennen gelernt haben.
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§. 5.
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Bey der Anstellung einer Bemer-
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kung sind Aufmerksamkeit auf alle
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Umstände, um nichts zu übersehen;
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und Unpartheylichkeit, um nicht