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der Körper geändert, so schließen
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wir zwar jedesmal mit Sicherheit,
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daß eine Bewegung vor sich ge-
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gangen seyn müsse: aber welchen
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Körper wirkliche, und welchen nur
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scheinbare Bewegung betroffen ha-
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be, das erhellet nicht immer so gera-
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de zu. Hieher gehört auch die Ein-
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theilung der Bewegung in eigene
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(motus proprius) und gemeinschaft-
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liche (communis).
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§. 43.
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Wann sich ein Körper bewegt, so
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muß er nach und nach an verschie-
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denen gleichsam an einander grän-
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zenden Orten seyn; er muß eine Li-
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nie dabey beschreiben; denn wann
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bey dem einfachesten Falle alle
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Puncte an dem Körper sich durch-
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aus auf einerley Weise bewegen, so
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braucht man nur die Bewegung
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eines einzigen dieser Puncte zu
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betrachten, und dann ist es also
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erlaubt, sich den Körper nur als ei-
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nen Punct vorzustellen. Diese Linie,
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welche der Körper solchergestalt
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durchläuft, heißt sein Weg, auch
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wohl der Raum seiner Bewegung.
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Ist dieser Weg eine gerade Linie, so
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(directio), | 40und ein Körper, der sich
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nach einer krummen Linie bewegt,
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kann angesehen werden, als ob er
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seine Richtung alle Augenblicke
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veränderte.