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Körper wirke auf das, was ihn in
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Bewegung setzen will, zurück, und
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diese Wirkung nennt man die Ge-
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genwirkung (reactio) des Körpers.
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Wer daran zweifeln kann, daß diese
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Gegenwirkung allemal der Wir-
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kung, wodurch sie veranlaßt wurde,
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gleich ist, der muß sich nothwendig
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einen höchst unrichtigen Begriff von
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ihr machen.
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zurück, was ihn in Ruhe setzen will;
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und es hat also das Ansehen, als ob
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in dem Körper etwas steckte, das
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ihn beständig in seinem gegenwär-
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tigen Zustande zu erhalten sucht;
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als ob sich der Körper vermöge die-
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ses Etwas der Ruhe widersetzte, zu
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der Zeit, da er in Bewegung ist; und
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der Bewegung, wann er in Ruhe ist.
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Man hat dieß als eine dem Körper
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eigenthümliche Kraft angesehen,
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und Trägheit, auch wohl selbst
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Kraft der Trägheit (inertia, vis iner-
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tiae) genannt. Aber | 46braucht denn
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ein Ding eigne Kraft, um das zu
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bleiben, was es einmal ist? Läßt sich
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wohl eine Kraft gedenken, die nie-
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mals von selbst wirkt, sondern nur
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widersteht? ‡ die gar keine Größe
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für sich hat, sondern nur groß oder
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klein ist, nachdem das ist, dem sie
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sich widersetzt?
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und wäre sie größer als
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bewegen, wo käme dann
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das übrige hin. Ein Pferd,
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das ein Kinderwägelchen
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zieht, als das Kind
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‡ neue Collectane.
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Ich muß nemlich unge-
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than machen was ich
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vorher gethan habe.
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Beharrungsvermögen
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nennt sie Klügel in:
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Grundsätze der reinen
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Mechanik. Eberhards
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philos. Bibl. 1 Band 4tes
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St 1191 und 2ten Bandes 1
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Stück. 1192
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VNewtons materiae vis
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insitaV ist nichts anderes
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Bernoulli (Dan.) glaubt sie
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könne in der Sonne
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größer seyn. Berliner
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Mem. IV. p. 361. 921 –