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78§. 110.
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Ueberhaupt haben alle die, wel-
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che die Ursache der Schwere in eine
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flüssige Materie setzen, die die Kör-
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per gegen die Erde treiben soll, ge-
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gen sich, daß die Schwere in ruhen-
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de Körper völlig eben so wirkt wie
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in bewegte (§. 101), oder daß sie
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eine absolute Kraft ist; und daß das
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Gewicht der Körper sich nicht wie
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ihre Oberflächen, sondern wie ihre
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Massen verhält. Gesetzt auch, man
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erkläre sich wegen dieses letztern
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Umstandes so wie Wolff thut, wel-
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cher behauptet, die schwermachen-
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de Materie (materia gravifica), wel-
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che an sich selbst nicht schwer seyn
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aber doch die Körper schwer ma-
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chen soll, durchdringe die Körper
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dabey; so wird doch dadurch die
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Sache in kein größeres Licht gesetzt;
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denn wenn die schwermachende
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Materie die Körper frey durch-
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dringt, wie kann sie auf dieselben
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wirken und sie bewegen?
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Geheimnißvoller ist wohl keine Erklä-
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rung der Schwere, als die in folgen-
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dem Buche gegebene:
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Erklärung der ersten wirkenden Ursache
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in der Materie und der Ursache der
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Schwere (von Cadwallader Col-
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den), a. d. Engl. übers. und mit
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Anmerkungen begleitet von Abr.
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Gotth. Kästner. Hamburg 1748. 8.
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§. 111.
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Besitzt also vielleicht alle Materie
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nicht nur ein inneres Vermögen un-
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ter einander zusammen zu hangen
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Wer hat dann dieses be-
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wiesen? des Galiläus Ver-
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suche, und selbst die vom
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Pendel sind viel zu roh
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hier zu. Man bedenckt
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nicht, daß man hier
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würcklich hier annimmt
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was hier bewiesen werden
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soll. Man S. le Sage.
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Lucrece Newton. §. XVIII
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seqq. 1043 auch *
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Hierauf hat le Sage in sei-
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nem Lucrece
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Newtonien 1043 sehr gut
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geantwortet.
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Das Licht, sagt man auch,
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geht frey durch Glas und
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doch wird es zurückge-
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worfen.
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Eine sehr dürftige Redens-
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art und weiter nichts. Das
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innere Vermögen des Er-
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klärers in die Sprache des