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chen Unwissenheit, größtentheils nur der
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Form nach unterschieden. Einige setzten
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voraus was erklärt werden sollte, und
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andere, die man abgefaßt hatte noch ehe
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man die Erscheinungen selbst genau
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kannte, wurden durch nachherige Beob-
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achtungen widerlegt. Auch haben selbst
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die vorzüglichsten darunter wenig Vor-
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theil gewährt, und die großen Ent-
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deckungen hierin schreiben sich alle von
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den Zeiten her, da man aufhörte sich um
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die Ursachen zu bekümmern, und dafür
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desto eifriger anfieng mit Hülfe der
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erhabensten Geometrie die beobachteten
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Gesetze anzuwenden und ihren Folgen
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entweder in verwickelten Collisionen
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nachzuspüren, wo der Beobachter nicht
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mehr deutlich sah, oder in Entfernungen,
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wo er gar nicht mehr sehen konnte. Die
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Folgen dieser glücklichen Methode sind
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bewundernswürdig groß gewesen. Es
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giebt kein größeres Denkmal der Kräfte
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des menschlichen Geistes; der Gegen-
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stand, den er hier umfaßt, ist uner-
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meßlich, und doch ist fast alles durch
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Anstrengung erhalten worden; der Zufall
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hat nur wenig Antheil daran. Will man
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sich aber auch nicht über das hinaus
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wagen, was uns hierin unsre Sinne lehren,
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so ist es dennoch nicht nur verstattet,
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sondern auch der Kürze wegen sogar gut,
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jenen unbekannten Ursachen Namen zu
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geben, die aber, welches man nie verges-
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sen muß, im Grunde weiter nichts sind als
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cher Name ist hier das Wort Attraction.
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Mit wie vielem Recht oder Unrecht es
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gewählt worden ist, sieht man zum Theil
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daraus, daß sogar Philosophen sich haben
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verleiten lassen zu glauben, es enthalte
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eine Erklärung; So wie Bildersprache
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Aberglauben erzeugt, so erzeugen Meta-
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phern in der Physik bey dem unbehut-
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samen Denker oft ähnliche Irrthümer, die