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§. 145.
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Das bisher über das Reiben und
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den Widerstand flüssiger Materien
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Beygebrachte kann nun zeigen, wie
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beides Aenderungen in den Bewe-
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gungen der Körper hervorbringen
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muß, die ohne Reiben und Wi-
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derstand ganz anders erfolgt seyn
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würden. So kommen eben deswegen
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Körper, die ein Mal in Bewegung
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gesetzt worden sind; Pendel, die
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man schwingen läßt, endlich zur
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Ruhe, da sie sich sonst immerfort
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hätten bewegen müssen (§. 53); so
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können Körper auf | 105schiefen Ebe-
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nen durch das Reiben (§. 96 Anm.)
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liegend erhalten werden, von wel-
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chen sie sonst durch die Schwere
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hätten herab getrieben werden müs-
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sen, und so benimmt das Reiben
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einer jeden Maschine einen Theil
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der sonst von ihr zu erwartenden
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Wirkung.
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(* Ueber die schiefe Ebene mit Betrach-
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tung der Friktion von A. G. Kästner;
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im Leipziger Magazin, 2ten Jahrg.
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1ten St.
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§. 146.
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Durch den Widerstand, den flüs-
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sige Körper solchen Körpern leisten,
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die sich in ihnen bewegen, wird die
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Bewegung eines Schiffes im Wasser
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durch Ruder, das Schwimmen und
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Fliegen der Thiere u. d. gl. m. mög-
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lich. Hier stützen sich gleichsam
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diejenigen Werkzeuge, welche die
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Bewegung ausüben, gegen flüssige
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Körper, und wenn diese so gleich