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§. 156.
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Wenn die eine Röhre in AB, 28
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Fig. abgeschnitten und die andere
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bis CD mit Wasser er|113füllt wäre, so
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würde das Wasser in AB immer
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überlaufen. Wären aber AB ver-
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schlossen, und in E nur mit einer
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engen Oeffnung versehen, so muß
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das Wasser in F mit Gewalt hervor-
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springen; und eigentlich sollte die
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Höhe, zu der es springt, F, mit CD
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in einer Horizontalebene liegen.
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Aber wegen des beständigen Wi-
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derstandes der Luft, wegen des
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Druckes des wieder herunter fal-
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lenden Wassers, und weil sich der
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hervorspringende Wasserstrahl in E
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reibt, springt das Wasser niemals
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bis ganz zu dieser Höhe. Nach die-
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sem Lehrsatze kann man verschie-
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dene Arten von Springbrunnen an-
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legen, bey denen das Wasser durch
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sein eignes Gewicht zum Springen
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gebracht wird.
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§. 157.
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Der Boden eines senkrecht cylin-
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drischen oder prismatischen Gefä-
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ßes wird von dem darin enthaltenen
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Wasser ohnstreitig mit einem Ge-
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wichte gedrückt werden, das der
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Last des im Gefäße enthaltenen
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Wassers gleich ist. Wie stark das
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Wasser auf einen jeden andern
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Theil des Gefäßes, z. B. auf CD, 29
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Fig. drückt, das läßt sich bestim-
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men, wenn man den Theil CD weg-
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Mariotte’s Regel. Wenn H
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die Höhe ist auf die das
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Wasser steigen soll und F
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die Höhe von der es fallen
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muß so ist:
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also für H = 60′ ist F = 72′
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doch muß die Oefnung
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die Schicklichste seyn für
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den Schwung. Gehörig
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weit.
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gantz die Ursache, denn
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alles dieses ereignet sich ja
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auch in der Röhre, son-
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dern der Grund liegt in
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der Flüssigkeit selbst, wo-
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durch, das nachschießen-
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de Wasser nicht so auf das
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freye Wasser wircken kan,
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als auf das eingeschlos-
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sene Die Lufft ist kein
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Gefäß
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Bey den festen Körpern
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haben wir nichts mit den
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Kräfften zu schaffen, die
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sie fest machen, bey den
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flüssigen haben wir zu-
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gleich, so zu reden, mit
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den flüssig machenden zu
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thun. Wenn ein flüssiger