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in die Zwischenräume eines festen
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Körpers dringende flüssige Materie
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kann alsdann die Theile desselben
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weiter von einander treiben und den
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Körper selbst mit großer Gewalt
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schwellen machen. Sie wirkt hier
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gleichsam wie eine Menge von klei-
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nen Keilen, die durch die Stärke der
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anziehenden Kraft allerwärts in die
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Zwischenräume des Körpers | 139hin-
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eingetrieben werden und diese da-
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durch vergrößern.
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§. 191.
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Wenn eine flüssige Materie durch
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die engen Zwischenräume des
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Löschpapiers, der Leinwand u. d. gl.
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durchfließen soll, so muß gleichfalls
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die anziehende Kraft zwischen den
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Theilen des festen und des flüssigen
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Körpers das Ihrige dazu beytragen.
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Deswegen kann man Quecksilber in
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einem Beutel von Leinwand oder
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gar von Flor tragen, ohne daß es
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durchfließt, weil es von diesen Kör-
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pern nicht sehr stark angezogen
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wird, da das ungleich leichtere Was-
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ser sehr bald durch die Zwischen-
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räume dieser Körper fließen würde.
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§. 192.
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Welche Materien übrigens stark,
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und welche nur schwach einander
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anziehen werden, das scheint sich
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nicht im Voraus ausmachen zu las-
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sen. Wenn es auch das Ansehen hat,
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als ob ein flüssiger Körper von
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Bey den Bäumen scheint
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indessen noch eine Le-
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benskrafft nöthig zu seyn.
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Quecksilber wird nichts
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desto weniger starck vom
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Glase gezogen, so daß
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Morveau sogar den Druck
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der Lufft dabey für nichts
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rechnet. Ein[e] Glasplatte
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rund von " Durch-
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messer trug noch 9 gros
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gewichte in der anderen
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Schale der Wage, als 18
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gran mehr riß sie ab. eben
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das ereigne sich im vacuo
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das 3 klebte noch bey den
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9 gros (Drachmen) Rozier.
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4to T. 1. p. 460. 1275 S. auch
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eben dieses HE. Morveau
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Mem. über das Taylorsche
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Verfahren, die attraction
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und repulsion der öligten
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Körper und des Wassers.
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in eben dem Bande
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p. 172. 1270