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§. 201.d.
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C. Brennbare Materiale (Inflammabilien).
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So heißen hier diejenigen Fossilien, die
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sich am Feuer leicht entzünden. Den
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Grund dieser Entzündbarkeit suchen | 155die
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Chemiker in einem feinen Wesen, das sie
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nen, dessen Gegenwart sich zwar leicht
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erkennen läßt, das man aber (wenn es
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anders nicht die reine brennbare Luft ist)
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noch nicht für sich allein hat darstellen
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können, und das auf irgend eine Weise
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mit dem Feuerwesen verbunden, Entzünd-
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Man kann füglich vier Arten festsetzen:
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1) Schwefel,
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2) Bergöl,
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3) Bergharz,
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4) Bergpech.
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Schwefel nennen die Chemiker eigent-
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lich jede Verbindung des Brennbaren mit
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einer Säure. Hier versteht man aber vor-
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nemlich den gemeinen, gediegenen Schwe-
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fel, brennbares mit Vitriolsäure verbun-
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den.
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Zu den Bergölen gehört die Naphtha,
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das gemeine Bergöl, der Bergtheer.
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Bergharze sind der Copal, Bernstein
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u. s. w.
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Bergpeche: der Asphalt, Gagat, die
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Steinkohlen.
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Becher aus Speyer † 1682.
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Englan[d], unruhiger
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eigentlich den Nahmen
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aufgebracht, da er den
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sogenannten Sulphur ver-
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bannte, den man sonst als
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die Ursache der Verbrenn-
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lichkeit angab, er nannte
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es eine Erde. Diese Theo-
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rie nahm nachher Stahl
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an, und so wurde sie bald
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über gantz Europa ange-
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nommen. In den neuern
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Zeiten hat HE. Lavoisier
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die Existenz dieses Cör-
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per[s] gäntzlich geläugnet.
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Es war freylich sonderbar,
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daß die metall. Kalcke
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schwerer waren. Er ent-
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deckte die wahre Ursache
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nemlich daß sie reine
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Lufft anziehen, und so
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konte er das, was man
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dephlogistication nennt,
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leicht aus dem Beytritt der reinen Lufft erklären.
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Allein warum entsteht bey der Verkalckung phlogi-
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Lavoisier sehr schwer[,] eigentlich doch nur blos das
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deckung von der Zusammensetzung des Wassers