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der sogenannte liquor anodinus mineralis
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Hofmanni ist gröstentheils nichts anders
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als eine solche Verbindung des Vitriol-
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Aethers mit dem Weingeist, und eben
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daher mit dem Wasser vermischbar.
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§. 201.i.
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Vom Wasser.
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Das reine Wasser ist vollkommen
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durchsichtig und hat weder Geruch noch
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Geschmack; ist sehr flüchtig und verfliegt
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bey einem bestimmten Grad von Hitze,
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der, sobald es im freyen kocht, nicht mehr
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zunimmt, völlig. Es zieht sich wie alle
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Körper durch die Kälte zusammen und
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dehnt sich durch die Wärme aus, allein
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sein Volumen nimmt bey wachsender
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Wärme nicht so schnell zu, als die
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Wärme, zum größten Vortheil der Säfte
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organischer Körper, von denen es der
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Hauptbestandtheil ist; bey einem be-
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stimmten Grad von Kälte gerinnt es zu
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einer festen, durchsichtigen Masse, (Eis),
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die specifisch leichter ist als es, auch selbst
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wenn man es vorher von Luft, durch
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Kochen und unter der Luftpumpe so viel
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wie möglich, gereinigt hat. Seine Elastici-
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tät, die man freylich muthmaßen konnte,
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aber von vielen bezweifelt worden ist, ist
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nun erwiesen. (S. die Note zu §. 473). Ob
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werden könne, ist nicht ausgemacht; die
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neusten Versuche, von denen unten etwas
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gesagt werden wird, scheinen jenes zwei-
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felhaft zu machen und dieses sehr zu
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bestätigen; indessen ist es wohl gewiß, daß
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es nicht in Erde verwan|160delt werden kann.
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Das reinste Wasser muß durch die Kunst
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erhalten werden, in der Natur ist es nie
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ganz rein, selbst Regen- und Schneewasser
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enthält fremde Theile, wiewohl unter
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manchen Umständen nur sehr wenige.
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Was man in dem gemeinen Wasser
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hauptsächlich antrifft, ist Luftsäure, theils
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frey, theils mit mineralischem Alkali ver-
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von dessen Decompos.
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Siehe auch Excerpt. p. 136.
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und die besondern
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Schrifften, die ich
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darüber besitze.
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VDe natura aquae aërea
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secundum recentiorum
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chemicorum Experimenta
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disputat. D. Ernestus Benj.
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Gottlieb Hebenstreit. Lips.
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1785. 4. 698 Deutsch und
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von dem Verf. selbst ver-
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bessert und vermehrt in