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eine Hitze, und bey andern eine Kälte. In
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den beyden ersten Fällen, werden Körper,
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die | 161in den folgenden Abschnitten um-
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ständlicher betrachtet werden sollen, frey
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gemacht. Im ersten Fall ist es ein elasti-
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sches Flüssiges, das sich in Gefäßen auf-
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fangen läßt, und dahin gehören die
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meisten von den Luftarten; im zweyten ist
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es ebenfalls ein flüssiges Wesen, das sich
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aber nicht in Gefäßen einsperren läßt,
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nemlich Feuerwesen oder Wärme, wel-
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ches, sobald es entbunden ist, nicht bloß
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aufsteigt, sondern durch die Gefäße selbst
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dringt und sich in die benachbarten Kör-
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per verliehrt; wo Kälte entsteht, da ist, um
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den neuen Körper der durch die Auflö-
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sung hervorgebracht wird, auszumachen,
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Feuermaterie nöthig gewesen, es entsteht
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so zu reden ein Feuerleerer Raum, der sich
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mit dem Feuer des Gefäßes anfüllet, und
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da dieses wieder Feuer aus den benach-
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barten Körpern z. B. der Hand, nimmt, so
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entsteht dadurch was wir Kälte nennen.
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Geschiehet dieser Uebergang plötzlich, wie
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bey der Auflösung des Eises im rau-
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chenden Salpetergeist, so erstarrt selbst
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das benachbarte Quecksilber, zumal wenn
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ihm vorher schon ein großer Theil seines
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Feuerwesens ist geraubt worden, wie bey
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kalter Witterung leicht geschehen kann.
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§. 201.l.
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Auch ziehen sich bey den Auflösungen
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die Körper öfters so stark an, daß sich
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ihre ganze Natur verändert zu haben
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scheint. Z. B. das ätzende (von seiner
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Luftsäure befreyte), fixe, vegetabilische
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Laugensalz, und die höchstconcentrirte
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Vitriolsäure äußern eine Würkung auf das
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Fleisch, die fast der vom Feuer selbst
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gleicht; mit einander aufgelöset geben sie
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den vitriolisirten Weinstein, ein gar nicht
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stark schmeckendes Neutralsalz. Auch ist
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nun die Säure durch das fixe Laugensalz
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so gebunden daß sie selbst ihre Flüchtig-