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keit verlohren hat. Dieser Verlust der
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Eigenschaften scheint von dem Grad der
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Stärke abzuhängen, mit welchem sich die
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Körper selbst ziehen. So schmeckt Vitriol-
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säure und Wasser (Vitriolgeist) sehr stark;
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Vitriolsäure und flücht. Alk. (geheim.
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Salm.) schwächer; Vitriolsäure und fixes
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veget. Alcali (vitriolisirter Weinstein) noch
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schwächer; Vitriolsäure und brennbares,
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(Schwefel) gar nicht mehr. Diese Be-
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trachtungen führen nothwendig auf die
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Verwandschaften; besondere Anziehung;
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Wahlanziehung (attractio electiva) der Kör-
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per, eine der wichtigsten Lehren der gan-
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zen Chemie und auf welcher ihre | 162meisten
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Operationen beruhen, und wovon wenig-
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stens einige Kenntniß beym Vortrage der
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Physik unentbehrlich ist.
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§. 201.m.
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Die anziehenden Kräfte die wir z. B.
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zwischen der Erde und den auf ihr befind-
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lichen Körpern, zwischen Wasser und Glas
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bey den Haarröhrchen etc. bemerkt
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haben, findet wahrscheinlich zwischen
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allen Körpern statt, man muß sie nur in
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dazu schickliche Umstände bringen. Allein
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die Gesetze, nach denen sich letztere rich-
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ten, sind von den Gesetzen der Schwere
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sehr unterschieden. Alle Körper fallen mit
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gleicher Geschwindigkeit gegen die Erde,
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werden also gleich stark von ihr gezogen,
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allein in den Haarröhrchen steigt der
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leichte Weingeist nicht so hoch als das
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schwerere Wasser, ob es freylich auch
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wahrscheinlich ist, daß im strengsten Ver-
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stand, wegen der magnetischen Beschaf-
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fenheit unserer Erde, an manchen Stellen
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derselben ein Pendel mit einer eisernen
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Linse anders schwingen würde als ein
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anderes. Dieser Unterschied könnte aber
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seinen Grund bloß in der Form, der Dich-
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tigkeit etc. der kleinsten Theile haben a).
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a) Essai de Chymie méchanique par G. L.
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Le Sage. 4.