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sammengedrückt werden. Die Luft
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darüber trägt schon ein geringeres
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Gewicht, und wird also auch nicht
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in dem Grade zusammengedrückt,
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wie die darunterstehende, und die
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alleroberste Luft könnte gar nicht
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zusammengedrückt seyn, vorausge-
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setzt, daß gar keine Luft, noch sonst
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etwas schweres, weiter über dem
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Gefäße stünde, weil sie kein Ge-
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wicht einer über ihr stehenden zu
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tragen hat. Man sieht bald ein, daß
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die Weite des Gefäßes nichts in die-
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ser Sache verändert, ja daß der Satz
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auch auf die Luft angewandt wer-
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den könne und müsse, welche die
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ganze Erde umgiebt, wenn diese
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etwan eine Kugel ist.
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§. 208.
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Da in einer beträchtlichen Höhe
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über uns noch Luft steht, so muß
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folglich die uns umge|171bende wohl
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eine solchergestalt verdichtete und
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zusammengedrückte Luft seyn. Wie
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stark sie aber zusammengedrückt
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ist, oder wie groß der Raum ist, in
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dem sich z. B. ein Cubicfuß unserer
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Luft sich selbst überlassen ausbrei-
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ten würde, das ist schwerlich mit
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Genauigkeit zu bestimmen; jedoch
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steht zu vermuthen, daß er dann
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einen viele Male größern Raum aus-
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füllen würde.
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§. 209.
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Wenn man nahe an der Erde ein
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Gefäß mit Luft verschließt, und es
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alsdann an einen höhern Ort trägt