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mittelbar auf unser Ohr, so wenig
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wie man sich überreden wird, es
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fließe etwas, was die Empfindung
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des |230 Schalles verursacht, aus der
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schallenden Saite hervor in unser
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Ohr. Da man aber in der Saite so-
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wohl durch das Gesicht, als ins-
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besondere durch das Gefühl, eine
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Bewegung empfindet und die Saite
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allerwärts mit Luft umgeben ist, die
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durch diese Bewegung der Saite
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nothwendig auch in Bewegung ge-
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setzt werden muß, so könnte man
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auf die Vermuthung gebracht wer-
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den, diese Bewegung der Luft pflan-
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ze sich bis zu unserm Ohre fort,
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und der Schall bestehe solcher-
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gestalt eigentlich in einer solchen
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Bewegung der Luft.
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§. 265.
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Diese Vermuthung wird dadurch
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unterstützt, daß auch bey andern
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Gelegenheiten ein Schall entsteht,
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wo die Luft erschüttert wird, z. B.
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durch die Peitsche, bey dem Pfeiffen
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mit dem Munde, bey dem Zersprin-
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gen der Blasen und der sogenannten
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gläsernen Petarden, bey dem Los-
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brennen der Gewehre, bey der Ent-
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zündung des Knallpulvers und des
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Knallgoldes, und überhaupt so oft
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der Luft eine sehr schnelle Bewe-
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gung eingedrückt wird. Zur völligen
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Gewißheit wächst diese Muthma-
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ßung an, wenn man wahrnimmt
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hervorgebracht werden kann; daß
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aber gegenseitig ein jeder Schall in
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1787. 4. 243V
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Vom Bau des Ohres ist
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chend, was Metzger in
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s. Phisiologie 982 sagt,
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und in meinen Excerpten
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p. 34. 35. Scarpa’s
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VIIn den Turiner Mem. für
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1786. u. 87. 960 steht etwas
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vom Verhalten des Schal-
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les in verschiedenen Lufft-
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arten NB. Goth. Magaz.
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VI. 1. 166. 638VI
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in fixer Lufft dumpf
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Beynah gantz erstickt in
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entzündbarer
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heller in gemeiner und
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dephl.
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Diese Versuche wären
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leicht mit meiner Lufft-
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pumpe anzustellen.
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VIDer Verfasser heißt Pe-
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rolle 638VI