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dem Schalle verändern eigentlich
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die Lufttheilchen ihren Ort nicht
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völlig, und man könnte also in so
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fern läugnen, daß der Schall in einer
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Bewegung der Luft bestehe. Indem
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die Theile eines schallenden Körpers
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zittern, stoßen sie an |232 die benach-
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barten Theile der Luft; ehe diese
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noch ihren Orte verlassen können,
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werden sie zusammengedrückt, ver-
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möge ihrer Elasticität dehnen sie
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sich wieder aus und sie müssen hier-
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bey nothwendig wieder die neben
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ihnen liegenden Lufttheilchen zu-
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sammendrücken, welche sie nun
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wieder ausdehnen. Hieraus wird
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man begreifen können, warum sich
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die Flamme eines Lichtes gar nicht
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bewegt, wenn man sie auch gleich
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dicht an eine stark klingende
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Glocke hält. Man kann auch durch
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leicht anzustellende Versuche zei-
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gen, daß nicht die Bewegung der
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klingenden Saite oder eines andern
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schallenden Körpers im Ganzen ge-
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nommen, den Schall mache, son-
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dern das damit verbundene Zittern
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Experiences sur le son, par M. de La
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Hire; in den Mem. de l’acad. roy. des
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sc. 1716. pag. 262. 264.
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§. 268.
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Indessen ist es nicht schwer ein-
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zusehen, daß zu einer solchen Fort-
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pflanzung des Schalles durch einen
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weiten Raum immer eine gewisse
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Zeit erfordert werde, und daß man
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daher den Schall nicht in demselben
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‡ Dieses ist gantz falsch
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und blos von mir zu erin-
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nern vergessen worden.
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S. Gehler. T. 3. p. 802. 355
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vorzüglich was HE.
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Chladni dagegen sagt
7
S. 66. 243
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Leonh. Euleri et Ernest.
9
Lud. Burcardi Diss. de
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Sono. Basil 1727. 310 (in
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dem Bande überschrieben:
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Conradi optica)
13
Major Müllers Versuche.
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Goth. Magaz. 8 B. 1 St. 657