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wan in G wäre, so würde die Röhre
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wenig zur Fortpflanzung des Schal-
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les bis zu dem Ohre beytragen;
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denn die Strahlen würden sich nun
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in D ausbreiten, nach E und F und
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unzähligen andern Richtungen. Gä-
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be man hingegen dem Rohre eine
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geschickte Gestalt von der Art, daß
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die Strahlen zuletzt alle parallel
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oder beynahe parallel aus ihm
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heraus giengen, 44 Fig.: so würde es
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dienen, den Schall auch in einer
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noch größern Entfernung dem Ohre
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zuzuführen. Man nennt ein solches
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Werkzeug ein Sprachrohr (tuba
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stentorea, stentorophonica).
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§. 275.
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Man hat auch geglaubt, die Wir-
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kung eines Sprachrohrs bestehe zu-
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gleich mit darinn, daß es eine grö-
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ßere Menge Luft dadurch erschütte-
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re, daß es selbst durch den hinein-
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gebrachten Schall in eine schwin-
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gende Bewegung gesetzt werde; und
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dann würde es am besten seyn, das-
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selbe aus | 238 sehr elastischen Materien
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zu verfertigen. Indessen ist auf der
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andern Seite wieder zu bedenken,
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daß ein solches Sprachrohr einen
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starken Schall macht, aber doch
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auch zugleich die hineingerufenen
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Worte nothwendig undeutlich ma-
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chen muß; und solchergestalt würde
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man also in Ansehung der Deutlich-
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keit mehr bey unelastischen Mate-
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rien gewinnen, und die Wirkung des
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Sprachrohres mehr von seiner Ge-