1
241§. 280.
2
Indem eine gespannte Saite diese
3
Schwingungen macht, bringt sie
4
einen Schall hervor, der sich aber
5
durch eine größere Annehmlichkeit
6
von den gemeinern unangenehmern
7
Geräuschen unterscheidet, derglei-
8
chen viele Körper nur allein zu er-
9
zeugen im Stande sind, wenn sie die
10
Luft erschüttern. Man könnte einen
11
solchen angenehmern Schall einen
12
Klang nennen. Es scheint, als ob die
13
klingenden und die bloß schlecht-
14
weg schallenden Körper darinn von
15
einander unterschieden wären, daß
16
diese den benachbarten Lufttheil-
17
chen lauter Schwingungen ein-
18
drucken, die an sich in Absicht auf
19
ihre Geschwindigkeiten höchst ver-
20
schieden sind; da jene hingegen in
21
allen Lufttheilchen entweder nur
22
einerley Schwingungen, oder doch
23
solche hervorbringen, die in Be-
24
tracht der Zeiten in denen sie ge-
25
macht werden, nur auf eine gewisse
26
nicht so mannichfaltige Weise ver-
27
schieden sind.
28
§. 281.
29
Dergleichen Klang bringen nicht
30
nur metallene Saiten oder Darm-
31
saiten hervor, sondern auch Stäbe
32
und Glocken von einem sehr elasti-
33
schen Metalle oder von Glas, in
34
denen man sich mehrere nebenein-
35
anderliegende und auf einerley Wei-
36
se gespannte Saiten gedenken kann.
37
Bey den Flöten und ähnlichen musi-