1
viel Schwingungen in einer gewissen
2
Zeit machen, als bey dem andern
3
Tone, von dem er die Octave
4
genannt wird.
5
§. 286.
6
Wenn von zwoen gleich dicken
7
und gleich starkgespannten Saiten
8
die eine sich zur andern |245 in Absicht
9
auf ihre Länge wie zwey zu drey
10
verhält, so giebt jene den Ton, den
11
man die Quinte von diesem nennt,
12
und drückt den Lufttheilchen in
13
eben der Zeit drey Schwingungen
14
ein, in der diese ihnen zwo Schwin-
15
gungen giebt. Fallen aber vier
16
Schwingungen der Lufttheilchen bey
17
einem Tone auf fünf Schwingungen
18
der Lufttheilchen bey einem andern,
19
so heißt dieser letztere Ton die
20
große Terze von jenem.
21
§. 287.
22
Der Erfahrung zufolge machen
23
der Grundton und seine Octave, der
24
Grundton und seine Quinte, und
25
der Grundton und seine Terze, oder
26
auch der Grundton, Octave, Quinte
27
und Terze zusammen angegeben
28
dem Ohre Vergnügen, und diese
29
Töne heißen deswegen consoniren-
30
de Töne oder Consonanzen. Etwas
31
weniger angenehm sind der Grund-
32
ton und seine Quarte, wobey vier
33
Schwingungen der Lufttheilchen auf
34
drey des Grundtons fallen; inglei-
35
chen der Grundton mit seiner gro-
36
ßen Sexte, wobey fünf Schwingun-
37
gen auf drey des Grundtons fallen.