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nahm sonst den Ton für den tiefsten
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an, wo die Lufttheilchen 30 Schwin-
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gungen in einer Secunde machen,
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neuerlich aber den von 20 Schwin-
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gungen; für den höchsten empfind-
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baren Ton nahm er sonst den von
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7520, jetzt den von 4000 Schwin-
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gungen an; so daß also die hörbaren
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Töne nach ihm ohngefähr acht
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Octaven ausmachten.
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‡ Sauveurs fixer Ton, der hundert
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Schwingungen in einer Secunde
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macht.
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250§. 293.
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Die Art, wie mehrere Töne sich
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zugleich durch die Luft bis zu un-
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serm Ohre fortpflanzen, zu er-
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klären, fand Mairan deswegen
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Schwierigkeit, weil er sich eine un-
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richtige Vorstellung von der Fort-
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pflanzung des Schalles durch die
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Luft überhaupt machte und an-
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nahm, die Luft bewege sich wirklich
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dabey aus der Stelle; und in diesem
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Falle würde es unbegreiflich seyn,
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wie mehrere Schwingungen von
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ganz verschiedenen Geschwindig-
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keiten dabey Statt finden könnten.
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Die ganze Schwierigkeit fällt aber
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weg, wenn man bedenkt, daß die
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Luft eigentlich gar nicht bey der
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Fortpflanzung eines Schalles von
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einem Orte zum andern bewegt
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wird, sondern daß nur ihre einzel-
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nen Theile zusammengedrückt wer-
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den und sich vermöge ihrer Elasti-
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cität wieder ausdehnen. Es ist also
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nicht nöthig, um diese Schwierigkeit
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‡ Sauveur (Système general
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des intervalles des sons in
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den Mem. de Paris. 1701.
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p. 297.[)] 932 schlug ihn
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vor, um der Nachwelt eine
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feste Tonleiter zu hinter-
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lassen. Allein das wird
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allzeit Schwierigkeiten
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haben, wegen der großen
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Subtilität der Versuche
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mit Gewichten, Spann-
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kräfften. Nach Euler
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macht das Contra A. in
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einer Sekunde 98 Schwin-
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gungen, dieses käme also
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Sauveurs 932 fixem Tone
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sehr nah, wäre aber höher
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und läge also folglich
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nicht einmal in unsrer jezt
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gewöhnlich[en] Tonleiter.