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zen, vielleicht selbst auch aus einer
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gewissen Veränderung, die wir mit
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den Augen machen müssen, nach-
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dem wir in der Nähe oder Ferne
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sehen wollen, die sich hier aber
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noch nicht erklären läßt. Umge-
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kehrt schätzen wir wieder die wahre
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Größe eines Gegenstandes, theils
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aus seiner uns bekannten Entfer-
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nung von uns, theils aus dem star-
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ken oder schwachen Lichte, worin
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er uns erscheint.
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266§. 317.
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Die Größe der scheinbaren Ent-
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fernung zweener Gegenstände von
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einander hängt von dem Sehewinkel
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ab, unter welchem wir die gerade
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Linie sehen, die sich zwischen ihnen
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ziehen läßt. Da dieser Sehewinkel
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aus mehr als einer Ursache groß
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oder klein seyn kann, so kann uns
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einerley Entfernung unter verschie-
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denen Umständen groß oder klein
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erscheinen. So können wir z. B.
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durch die geringe Größe des Sehe-
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winkels verführt werden zu glau-
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ben, daß der Mond ganz nahe bey
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diesem oder jenem Sterne stehe, von
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dem er wohl sehr weit entfernt liegt;
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und so scheint uns auch eine Allee
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oder ein langer Saal hinten spitzig
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zu und bergan zu laufen, ein hoher
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Thurm vorn über zu hangen, wenn
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man sich auf den Rücken drunter
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legt, u. s. w. Zween Gegenstände,
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deren Entfernung unter einem zu
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kleinen Winkel gesehen wird, schei-
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nen dicht an einander zu stehen, sie