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deswegen, da er glaubt, daß dunkle
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Körper durch die von leuchtenden
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Körpern auf sie fallenden und von
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ihnen zurückgeworfenen Strahlen
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sichtbar werden, ihre Farben rühren
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daher, daß sie nur gewisse Strahlen
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zurückwerfen, die andern aber ein-
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saugen. Er nimmt zu dem Ende an,
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auf der Oberfläche der Körper ge-
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schehe in den dünnesten Blättchen
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der Körper, die eben wegen ihrer
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geringen Dicke das Licht durch-
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lassen, eben das mit den Strahlen,
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was ihnen im Prisma widerfährt,
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und dann erfolge erst die Reflexion;
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wodurch sie sichtbar werden. Aber
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diese Erklärung scheint wohl etwas
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zu gekünstelt.‡
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Weil die Ursache, warum ein Körper
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eine gewisse Farbe zeigt, in der Be-
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schaffenheit seiner Oberfläche liegen
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muß, so läßt es sich allenfalls be-
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greifen, wie einige Blinden die Farben
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durch das Gefühl unterscheiden kön-
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nen; wenn anders die Nachrichten
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davon historisch richtig sind.
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§. 375.
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Indessen scheint mit dieser New-
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tonischen Erklärung die Bemerkung
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sehr wohl übereinzustimmen, daß
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alle sehr dünnen durchsichtigen
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Blättchen | 303eine gewisse Farbe zei-
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gen, die von ihrer verschiedenen
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Dicke abhängt; und zwar daß sich
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dabey in der Reflexion jedesmal
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andere Farben sehen lassen, als bey
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der Refraction. Man bemerkt diese
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Farben z. B. an Seifenblasen; oder
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auch, wenn man zwey erhobene