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Janssen, und bald nachher von
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einem zweyten, Hanns Lipperhey,
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am Ende des sechszehnten oder im
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Anfange des siebenzehnten Jahr-
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hunderts zu Middelburg erfunden
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worden seyn. ((Cartesius giebt in
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seiner Dioptrik auch noch den
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Jacob Metius aus Alkmar für den
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Erfinder an. L.) Da aber ihre Ein-
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richtung geheim gehalten wurde, so
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erfand Galilei die Fernröhre zum
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zweyten Male, und erhielt außer der
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Belohnung, die ihm der Doge von
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Venedig dafür gab, | 316noch die, daß
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diese zuerst erfundene Art von
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Fernröhren jetzo fast öfter Galilei-
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sche als holländische Fernröhre
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genannt wird.
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De vero telescopii inventore, cum brevi
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omnium conspiciliorum historia,
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auctore Petr. Borello. Hag. Com.
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1655. 4.
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§. 396.
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Dieses holländische oder galilei-
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sche Fernrohr besteht aus einem
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erhobenen Glase AB, 78 Fig. und
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einem hohlen CD, welche so gestellt
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sind, daß beider Brennpunct zusam-
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men in F fällt. Parallele Strahlen,
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die von entfernten Gegenständen
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auf das erhobene Glas fallen, wer-
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den davon nach dem Brennpuncte F
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zu gebrochen, von dem Hohlglase
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aber, durch welches sie nun durch-
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gehen müssen, dergestalt gebro-
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chen, daß sie wieder parallel wer-
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den. Ein Auge, das daher dicht vor
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dem Hohlglase läge, würde von den