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welcher man die Gegenstände durch
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dasselbe erblickt, verhält sich zu der
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Größe, in welcher man sie ohne
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Glas noch deutlich erkennen konn-
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te, wie sich die kleinste Weite, in
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der man deutlich sehen kann, zur
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Brennweite des Vergrößerungsgla-
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ses verhält; oder man findet die
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Stärke der Vergrößerung für die
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meisten Augen, wenn man acht Zoll
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(§. 388) durch die Brennweite des
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Vergrößerungsglases dividirt.
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Zu sehr starken Vergrößerungen ge-
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braucht man daher die kleinsten
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Glaskügelchen, die man an der
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Lampe schmelzt, auch wohl Wasser-
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tropfen.
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329§. 413.
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Man hat auch zusammengesetzte
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Vergrößerungsgläser oder Vergrö-
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ßerungsröhre (microscopia composi-
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ta), welche Fontana um 1618 er-
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funden zu haben scheint, bey denen
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in dem Brennpuncte des Glases,
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wodurch man eigentlich sieht, nicht
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der Gegenstand selbst, sondern das
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Bild von ihm liegt, das ein anderes
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Glas gemacht hat. Hieraus wird
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begreiflich, warum das Vergröße-
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rungsrohr die Gegenstände verkehrt
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darstellt. Man hat auch welche mit
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drey Gläsern. Zu mehrerer Erleuch-
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tung des Gegenstandes ist meistens
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ein hohler Spiegel oder ein erho-
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benes Glas daran angebracht, wo-
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durch die Lichtstrahlen auf den in
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ihrem Brennpuncte befindlichen
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Gegenstand gesammelt werden. Ein