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§. 489.
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Kleine Körper erkalten eher als
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große; je größer die Oberfläche
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eines Körpers ist, um desto eher
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erkaltet er auch, wenn er von einem
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kältern umgeben ist; und umgekehrt
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wird er um desto eher erwärmt,
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wenn er von einem wärmern umge-
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ben ist. In den ersten Augenblicken
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erkaltet ein Körper am stärksten, in
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den folgenden immer weniger: das
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Gesetz dieser Abnahme der Erkal-
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tung aber, und ob es überhaupt ein
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allgemeines Gesetz dafür giebt, ist
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wohl noch nicht ausgemacht. Rich-
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mann glaubt zwar gefunden zu
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haben, daß die Abnahmen der
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Wärmen in kleinen gleich angenom-
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menen Zeiträumen sich verhalten
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wie die Unterschiede der Wärme
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des erkaltenden Körpers und der
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Wärme der Luft oder | 398der Materie,
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giebt, und lehrt danach die Ab-
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nahmen der Wärme berechnen, so
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wie Hr. Lambert auf einem andern
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Wege ähnliche Schlüße heraus-
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bringt: aber ich finde alle diese
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Regeln gegen die von mir darüber
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angestellten Erfahrungen.
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Inquisitio in legem, secundum quam
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calor fluidi in vase contenti certo
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temporis intervallo in temperie aeris
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constanter eadem decrescit vel crescit,
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et detectio eius, simulque thermo-
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metrorum perfecte concordantium
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construendi ratio hinc deducta, auct.
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Geo. Wilh. Richmanno; in den