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die Erscheinungen von Wärme zu
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zeigen. Für lezteres hält H. De Lüc
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(Idées sur la Meteorologie Vol. I.) das
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Licht und unterstüzt seine Meinung
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mit ungemeinem Scharfsinn.)
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§. 494.c.
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Freyes Feuer oder freye Wärme würkt
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auf das Gefühl und das Thermo-
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meter. Wo Feuer frey ist, breitet es
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sich so lange in die benachbarten
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Körper aus, bis alle einerley Tempe-
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ratur haben, das heißt bis das Ther-
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mometer bey allen gleich hoch steht.
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Denn eigentlich ist diese Würkung
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desselben auf unser Gefühl sowohl,
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als das Thermometer blos die Folge
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seiner expansiven Kraft. Es ist nicht
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nöthig daß alsdann (wie Börhaave
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glaubte) dieses Feuer gleichförmig
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durch diese Körper vertheilt sey, oder
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seine Menge sich durchaus verhalte
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wie die Räume. Denn es könnte zum
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Exempel weniger Feuermaterie nöthig
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seyn, das Quecksilber auf einen ge-
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wissen Grad zu erhitzen, als das
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Wasser, so wie wenn ich 2 gleich
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geräumige Gefäße, das eine mit gro-
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ßen das andere mit kleinen metal-
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lenen Kugeln anfüllte, es mehr Was-
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ser erfordern würde, ersteres über-
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laufen | 404zu machen, als letzters. Die
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freye Wärme heißt auch empfindbare.
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§. 494.d.
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Gebundnes Feuer nennt man dasjenige,
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Weise enthalten ist, daß es weder auf
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das Gefühl noch das Thermometer
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würkt, sondern gleichsam einen blei-
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benden Bestandtheil desselben auszu-
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machen scheint. Will man sich dieses
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mit der gebundenen (fixen) Luft im
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rohen Kalch erläutern, so muß man
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nicht vergessen, daß zwar beide
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VVon Soyecourt Werck-
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chen über die gebundene
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Wärme.V S. Goth. M. VI.
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2. 644
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Crawfords gantzes
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System 261 gründet sich auf
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die Verschiedenheiten der
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Capacitäten, und diese
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Capacitäten werden
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bestimmt durch das Ther-
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mometer, und dieses Ther-
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immer ein sehr unsicheres
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Instrument, wo es auf
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Kleinigkeiten in den
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Differenzen der Wärme
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ankömmt. Ja so gar selbst
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durch die Veränderung
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der Capacitäten modificirt
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werden kan.
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VLandriani vom gebunde-
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nen FeuerV Goth. M. III.
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4. 20. 526 erste Spuren in
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den Schrifften der Acad.
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del Cimento. ibid. 102