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§. 494.l.
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Aus diesem Begriff von der specif. Wär-
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me erhellt leicht was man unter abso-
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luter verstehe. Letztere ist nemlich die
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Summe aller in einem gegebenen Kör-
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per enthaltener Wärme-Materie, und
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werden sich also bey gleichartigen
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Körpern von gleicher Temperatur, die
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absoluten Wärmen verhalten wie die
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Massen.
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§. 494.m.
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Wenn man 162° warmes Wasser mit 32°
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kaltem zu gleichen Theilen vermischt,
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so ist die Temperatur der Mischung
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(§. 494.e.) = 97°. Mischt man aber
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mit eben dem warmen Wasser gleich
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viel 32° kaltes Eis oder Schnee dem
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Gewicht nach, so ist die Temperatur
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der Mischung nunmehr ebenfalls 32°
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und ein Theil des Schnees bleibt oft
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noch ungeschmolzen. Hieraus erhellt
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augenscheinlich, daß das Eis, um ein
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32° kaltes Wasser zu werden, so viel
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Feuer nöthig hat, als hinreichend ist,
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eine gleiche Quantität Wasser bis auf
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162° Gr. zu erhitzen, oder daß es
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130° Wärme verschluckt, und bindet,
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daß sie nicht mehr auf das Thermo-
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meter würkt. Eben so, wenn aus
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Wasser Eis wird, so muß das Wasser
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eben so viel Feuer absetzen. Etwas
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ähnliches zeigt sich auch beym
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Zerschmelzen und Crystallisiren der
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Salze; ja auch, nach Landriani’s
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Beobachtung bey dem Erstarren der
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geschmolzenen Metalle. Wenn Was-
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ser in Dämpfe verwandelt wird, wird
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ebenfalls Feuer und zwar in großer
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Menge verschluckt, und umgekehrt,
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entwickelt, nach Hrn. James Watt
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S. Gadolin in den neuen
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schwed. Abhandlungen
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T. V. 1011 Goth. M. IV. 1.
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100. 542
5
Auch Watt und de Luc
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haben sie zusammen wie-
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derholt, und eben so ge-
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funden nur fanden sie
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140° Fahrh. verschluckt.
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Lavoisier und La place fan-
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den nur 135. welches wie
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HE. de Luc mit Recht ver-
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muthet daher rühren kan,
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weil [zu] Anfang schon
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etwas Wasser in ihrem
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zerstoßenen Eise kan
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gewesen seyn. (Meteor.
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T. I. §. 212.) 284 Black 140.
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er nahm 172° warmes
21
VDiese Latenz hat HE. de
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Luc. Atmosph. §. 438.e. 281
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im Jahr 1754–1755 zuerst