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§. 498.
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Anstatt Glasröhren mit der Hand
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zu reiben und dadurch zu elektrisi-
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ren, fand man es bequemer, die
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elektrischen Körper durch Elektri-
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sirmaschinen zu bewegen und einen
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andern Körper dabey an dieselben
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zu halten, damit sie sich an dem-
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selben reiben. Die Deutschen, und
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darunter Hausen, haben die ersten
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Elektrisirmaschinen erdacht und ge-
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braucht. Gemeiniglich bedient man
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sich dazu des Glases, und zwar
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zieht man das grüne Glas dem weis-
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sen vor, und in neuern Zeiten bei-
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den das blaue durch Kobolt gefärb-
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te, weil es eine noch stärkere Wir-
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kung thut; ((diese Unterscheidung
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hat nach den besten Versuchen
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keinen Werth L.) aber eigentlich ist
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alles Glas elektrisch, und wenn es
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nicht elektrisch zu seyn scheint, so
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liegt es nur an der Unreinigkeit
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seiner Oberfläche, nach allem we-
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nigstens, was ich noch bisher ge-
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funden habe.
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421Christ. Aug. Hausen novi profectus in
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historia electricitatis. Lips. 1734. 4.
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§. 499.
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Wenn man zur Gestalt des Glases
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der Elektrisirmaschine eine kugel-
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förmige, sphäroidische oder cylin-
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drische wählt, so versieht man das
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Glas mit einer eisernen Axe um
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welche es sich drehen läßt, und faßt
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es zu dem Ende in hartes Holz oder
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Messing, am besten ohne allen Kitt,
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ein. ((Bey einer guten Maschine ist es
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HE. Gren Physic §.
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781. 673 besizt grünes aus
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allerley Erdarten zusam-
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men geschmoltzenes Glas
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(NB ohne Alcali) das kein
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Nichtleiter ist.
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Doch sollen die durch
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metallische Kalche gefärb-
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ten Gläßer eine größere
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Stärcke bekommen, nicht
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Umstand der hiebey nicht
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aus der Acht zu lassen ist.
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(Pörner. Leonhardi. Art.
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Verglasung. 878