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elektricität (electricitas vitrea) und
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die Harzelektricität (electricitas resi-
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nosa) von einander.
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§. 514.
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Die Glaselektricität kömmt aus-
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ser dem Glase selbst, den Erfah-
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rungen zufolge noch der Wolle, den
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Federn, und dem Haare lebendiger
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Thiere zu, so wie hingegen mit der
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Harzelektricität die Elektricität des
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Schwefels, des Wachses, des Bern-
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steines, der Seide, der Leinwand,
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des Papiers, des Siegellackes und
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aller harzichten Körper überhaupt
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übereinkömmt. Auch das Glas er-
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hält die Harzelektricität, wenn man
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seine Oberfläche rauh macht. Ge-
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dörrtes Holz hat bald die Glas- bald
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die Harzelektricität. Ueberhaupt
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geht die eine leicht in die andere
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über, und vieles trägt die Art des
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Reibzeuges selbst dazu bey.
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(Es ist sehr schwer überhaupt anzu-
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geben was für eine Elektrictät erfolgen
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wird, wenn man einen gegebenen Körper
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mit einem andern gegebenen reibt, zumal,
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wenn einer von denselben oder beide sehr
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dünne und weich sind, wo also stärkerer
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oder schwächerer Druck beym Reiben
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große Unterschiede geben kann. Ich setze
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nur einige Fälle her, und bezeichne (noch
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jetzt bloß der Kürze wegen), die
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Glaselektricität mit + E und Harzelektri-
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cität mit – E. Wenn man ein seidenes,
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etwa | 435einen Fuß langes Band an dem
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einen Ende hält und mit dem Zeigefinger
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und Daumen der andern Hand, die aber
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so wie auch das Band trocken seyn muß
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in der freyen Luft reibt, so bekommt das
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Band allemal – E. Eben dieses ereignet