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jetzt der Vollmond (luna plena); die
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vorige Zeit nennt man ihn den
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zunehmenden Mond (luna crescens);
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die Erscheinung am siebenten Tage
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heißt das erste Viertheil (quadratura
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prima). Nachdem der Mond voll
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geworden ist, geht er auf, wenn die
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Sonne schon untergegangen ist, und
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zwar alle Abende | 561später; an der
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Seite, wo vorher seine Scheibe zu-
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erst helle wurde, wird er jetzt täg-
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lich immer mehr dunkel; der helle
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Theil wird solchergestalt immer
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kleiner, und der Mond heißt nun
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abnehmend (decrescens). Am ein
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und zwanzigsten Tage ist er nur
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noch zur Hälfte helle und geht um
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Mitternacht auf, jetzt heißt er das
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letzte Viertheil. Endlich geht er am
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acht und zwanzigsten Tage mit der
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Sonne zugleich auf; man sieht gar
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nichts Helles an ihm, und er heißt
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nun Neumond (luna nova).
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§. 630.
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Die Seite des Mondes, welche der
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Sonne zugekehrt ist, ist der Er-
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fahrung zufolge allemal helle; er
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scheint also sein Licht von der Son-
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ne zu bekommen, für sich aber ein
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dunkler Körper zu seyn. Alle diese
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Veränderungen in der Gestalt des
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Mondes (phases lunae) lassen sich
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auf folgende Art erklären. Wenn die
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Sonne in E, 91 Figur, die Erde in G,
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ABCD aber die Mondsbahn ist, so
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wird der Mond, wenn er sich in A
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befindet und mit der Sonne zugleich
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untergeht, die dunkle Seite ganz der