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Das Meerwasser enthält Salz und
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dabey zugleich eine Bitterkeit, zur
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größten Unbequemlichkeit der See-
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fahrenden: eben daher rührt auch
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sein größeres eigenthümliches Ge-
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wicht. Nach dem Aequator zu ist es
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am schärfsten, nach den Polen zu
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am wenigsten gesalzen: auch ist das
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Wasser in der Tiefe salzichter und
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bitterer als oben auf. Wenn die Sal-
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zigkeit des Meerwassers von Salz-
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bänken herrührt, die das Wasser
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auflöst, wie viele Naturforscher an-
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nehmen, so könnte man fragen,
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warum es nicht ganz mit Salze
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gesättigt ist? vielleicht ist es aber in
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der Tiefe gesättigt. Es kann auch
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wohl im Meere Salzquellen geben,
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wie auf dem Lande. Oder bekömmt
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das Meer alles sein Salz aus den
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Flüssen? oder ist es gesalzen er-
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schaffen? Kann daß Salz etwa gar
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erst im Meere erzeugt werden?
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Rob. Boyle’s tracts consisting of obser-
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vations abour the saltness of the sea:
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Works Vol. III. pag. 357.
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(* De aqua marina commentarius, aucto-
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re J. Speed. Oxon. 1755. 4.
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Des Graf. Ludw. Barbieri von Vicenz
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Abhandl. von der ursprünglichen Sal-
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zigkeit des Meeres, aus der Raccolta
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d’opusc. scientif. Part. XLVII im all-
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gem. Mag. III Th. S. 296.
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(Hr. de Maison-Neuve glaubt die Sal-
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zigkeit komme von der Ebbe und
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Fluth her, (Rozier’s Journal Novem-
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ber 1778). Sonderbar genug. Es
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könnte aber doch wohl seyn, daß in
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einem Wasser, worin so unzählige
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(*)
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Dieses rührt wohl nicht
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allein von der stärckern
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Ausdünstung her, sondern
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auch weil wärmeres Was-
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ser mehr Saltz auflöset,
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oder weil dort die Saltz-
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stöcke größer sind.
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Siehe einen Aufsatz hier-
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über im Goth. M. II. 1.
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99. 485 hauptsächlich über
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die Veränderungen, die es
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in beträchtlichen Tiefen
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leidet.