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§. 702.
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Sonst hat man bemerkt, daß die
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höchsten und ältesten Gebirge des
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Erdbodens aus der | 621Steinart beste-
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hen, die man Granit nennt; diese
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sind ohne alles Metall und andere
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Erze. An und um ihnen liegen die
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niedrigern Thonschiefergebirge, und
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um diese wieder die Kalkgebirge,
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als die niedrigsten von allen, und
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diese verlieren sich allmälig in fla-
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chem Lande.
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§. 703.
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Da man übrigens auch in den
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tiefsten Bergwerken sich dem Mit-
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telpuncte der Erde noch bey weitem
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nicht um den sechstausendsten Theil
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des Halbmessers derselben genähert
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hat, so läßt sich freylich wohl nichts
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von der eigentlichen innerlichen Be-
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schaffenheit der Erde mit Gewißheit
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sagen. Ganz hohl kann sie wohl
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nicht seyn, die anziehende Kraft der
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dichten Berge müßte sonst größer
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seyn, als man sie wirklich findet.
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Richtung des Magnets nach
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den Weltgegenden.
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§. 704.
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Ein jeder Magnet, der frey genug
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hängt oder liegt, es sey ein natür-
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licher oder künstlicher, nimmt alle-
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mal eine solche Lage an, daß einer
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seiner Pole nach Norden, der an-
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dere nach Süden gekehrt ist. Jenen
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Pol nennt man daher den Nordpol
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(polus boreus), diesen den Südpol